Ein Paar soll versucht haben, drei Nachtschwärmer über den Haufen zu fahren.
Steiermark. Weil sie in einer Diskothek im Bezirk Liezen von drei Männern bedrängt wurde, soll eine 28-Jährige ihren gleichaltrigen Lebensgefährten aufgefordert haben, die Männer niederzufahren. Der Geschworenenprozess startete am Montag im Landesgericht Leoben. Im Falle einer Verurteilung droht dem Paar aus der Obersteiermark lebenslange Haft.
Flucht. Angeklagt sind der Lebensgefährte und die 28-Jährige als sogenannte Bestimmungstäterin wegen doppelten Mordversuchs. Am 28. Oktober des Vorjahres war das Paar – er ist dreifacher Vater, sie zweifache Mutter – vor drei Männern geflüchtet, die in der Garderobe die Frau anmachten und den Mann schlugen, als dieser einschritt. Das Paar war der Situation bereits entkommen und hatte sich entschieden, nicht die Polizei zu rufen.
Am Dienstag soll das Urteil gefällt werden
Koma. Während der Fahrt sahen sie ihre mutmaßlichen Peiniger auf einmal am Straßenrand. Daraufhin soll die 28-Jährige ihren Freund, der mit 70 km/h fuhr, überredet haben, auf das Trio zuzufahren. Dabei erlitt ein Rumäne (41) lebensgefährliche Verletzungen am Kopf. Das Opfer liegt seit der Tat im Wachkoma. Einer seiner Freunde erlitt Prellungen. Vor Gericht widersprachen sich die Beschuldigten. Er will ihren Anweisungen gefolgt haben, in der Absicht, die Männer aber „nur mit dem Spiegel zu streifen“ bzw. „zu erschrecken“. Sie wiederum will ihren Lebensgefährten nicht aufgefordert haben.
Opfer lag "bewusstlos" und "blutüberströmt" am Boden
Gutachten. Der Prozess ist für zwei Tage anberaumt. Geladen sind fünf Zeugen. Mit Spannung werden das technische und gerichtsmedizinische Gutachten erwartet. Das Urteil wird am Dienstag erwartet. Es gilt die Unschuldsvermutung.