Werbefeldzug

Baustelle Steirisches Thermenland

07.11.2007

Gästezahlen sinken – Werbeoffensive im Ausland für Platzhirsche – Zweifel an Neubauten

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© gemeinde
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Der Thermen-Boom ist vorbei: Trotz gewaltiger Investitionen und der Spitzenposition steirischer Wellness-Oasen in Österreich sinken die Besucherzahlen beständig. So weist die vorläufige Bilanz für 2007 einen Tagesgäste-Rückgang von zwei Prozent aus. Und sind erst die neuen Thermen in Fohnsdorf, Aussee und Mitterndorf eröffnet, wird der Kampf um die Kunden noch härter.

Um eine Talfahrt zu verhindern, haben Land, Tourismus und Thermen-Betreiber ihre Strategie überdacht. Ergebnis: Auf Druck von Tourismusreferent, Vize-LH Hermann Schützenhöfer (VP) ziehen Loipersdorf, Gleichenberg, Radkersburg, Waltersdorf, Sebersdorf, Köflach und Blumau nun an einem Strang. Unter der Dachmarke Thermenland Steiermark startet der Tourismus für diese sieben Leitbetriebe einen Werbefeldzug in den Nachbarländern. 700.000 Euro kosten die TV-Spots, Magazin- und Zeitungsbeilagen, um vor allem mehr Deutsche und Italiener in steirische Thermen zu locken. Parallel dazu wird an der Qualität der Herbergen und an den Programmen gefeilt. Von diesen Maßnahmen erwartet sich Georg Bliem, Chef des Steiermark Tourismus, den Anteil internationaler Gäste von 10 auf 15 Prozent steigern zu können. Derzeit kommen alle Thermen der Grünen Mark auf zwei Mio. Gäste pro Jahr.

So erfreulich die neue Strategie für die sieben „Thermen-Edelsteine“ ist, so umstritten ist sie unter Betreibern oder Planern neuer Wellness-Tempel. Denn Schützenhöfer und seine Tourismus-Fachleute stellten klar, „nicht mehr dort, wo Konkurrenz vor der Haustüre entsteht, zu fördern.“ Glück für die bisher wenig erfolgreiche Therme in Köflach, mit den anderen Platzhirschen mitleben zu dürfen. Jedoch Pech für Fohnsdorf, Leoben, Allerheiligen oder Ehrenhausen, die für das Land „keine Priorität und keine Alleinstellungsmerkmale besitzen“. Für diese „gehobenen Badeanstalten“ wird der schwarze Tourismusreferent keine zusätzlichen Mittel locker machen: „Auf Sicht keine neuen Thermen mehr.“ Worte, die vor allem – das SPÖ-dominierte – Fohnsdorf bis ins Mark treffen, wo heute in vier Wochen die neue Aqualux-Therme ihre Pforten öffnet.

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