Erst vor einem Monat hatte sich Sara L. von ihrem Freund getrennt – der drehte völlig durch.
Stmk. Die schreckliche Bluttat – und schon der sechste Mord an einer Frau in diesem Jahr – ereignete sich Sonntagvormittag im 2.000-Einwohner-Ort Großwilfersdorf. Dort hatte die 34-jährige Besitzerin eines bekannten Beauty-Salons in Fürstenfeld bemerkt, dass ihr Ex-Freund, der sich seit der Trennung als Stalker erwiesen hatte, schon wieder vor ihrem Haus am Rand der kleinen Ortschaft Maierhofen herumschlich.
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Hilferuf an Nachbarn – Tochter weggeschickt
Wie ÖSTERREICH vor Ort erfuhr, gab es schon im Vorfeld so krasse Drohungen durch den Unternehmer-Sohn aus Oberösterreich, dass Sara L. mehrmals in WhatsApp-Gruppen Befürchtungen äußerte, dass ihr Verflossener ihr etwas antun könnte. Kürzlich dürfte der gleichaltrige Jurist, der sich im Internet gern als Model-Typ präsentiert, bei ihr eingebrochen haben – Denn: Bereits vor einer Woche verschickt die Frau per Handy an alle Nachbarn im Ort einen flammenden Appell: „Ich brauche Eure Hilfe!!“
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"Wie ihr sicher mitbekommen habt wurde bei mir vor zwei Tagen eingebrochen, das Problem dabei, es ist mein Ex-Freund. Es hat sich herausgestellt, dass er psychische Probleme hat. Nun belagert er unser Haus! Die Polizei ist schon eingeschaltet! Wenn ihr sein Auto oder ihn seht, dann ruft sofort die Polizei! Wir gehen davon aus, dass er bewaffnet ist! Er ist ohne zu übertreiben sehr GEFÄHRLICH.“, schrieb das spätere Mordopfer an sämtliche Nachbarn. Ihre Tochter (13, die nicht vom Verdächtigen ist) schickte sie zu ihrem leiblichen Vater in Sicherheit. Sara L. alarmierte ihre beiden Brüder, die sich auf den Weg machten, ihre Schwester vor dem Psycho-Ex zu beschützen – Sie können den Tod der 34-Jährigen jedoch nicht mehr verhindern.
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Polizei informiert! Trotzdem konnte Killer zuschlagen
Was genau dann passiert ist, wird von den Ermittlern nicht im Detail kommuniziert – Der Verdächtige aus Steyr-Land wurde bis zu Redaktionsschluss noch nicht befragt. Aus dem Umfeld des Mordopfers ist allerdings zu hören, dass der mutmaßliche Stalker und Todesschütze Rene P. mit einer Pistole, die er legal besessen haben dürfte, mehrmals auf seine Ex-Freundin schoss – auch auf ihre Brüder Johann und Dave soll der Todesschütze gezielt und abgedrückt haben, allerdings hatte die Waffe Ladehemmungen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
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Unterer welchen Umständen der Angreifer daraufhin überwältigt werden konnte, ist derzeit ebenso wenig bekannt wie die Antwort auf die Frage, warum der Killer zu dem Opfer vordringen konnte, wo doch ihren eigenen verzweifelten Angaben zufolge die Polizei bereits eingeschaltet war. Nicht nur die Nachbarn und die Familie des Opfers erwarten sich hier penible Aufklärung.
Ein Kriseninterventionsteam kümmerte sich um die Angehörigen der getöteten Frau. (kor)
Mordserie an Frauen immer schockierender
Wien. Die ermordete Beauty-Lady von Großwilfersdorf ist das sechste weibliche Gewaltopfer in diesem Jahr.
- Es begann am 15. Jänner in Ybbs an der Donau: Der Brauereiarbeiter Nicolae T.(50) erstach seine Ehefrau (42). Motiv: Eifersucht.
- Ende Jänner wurde in Wien-Floridsdorf Birgit H. erwürgt. Unter dringendem Verdacht: ihr Freund Leopold W. (37).
- Anfang Februar tötete ein Flüchtling (29) aus Afghanistan in Trieben seine Ehefrau (25), die er immer wieder verprügelt hatte.
- Nur einen Tag später stach in Graz ein 27-Jähriger auf Kerstin W. (33) ein. Die zweifache Mutter starb kurz danach.
- Mitte Februar wurde in Tirol Claudia Sch. (52) von ihrem Mann ermordet.
Video zum Thema:
Polizeisprecher im Interview