Der Herberstein-Prozess findet am Dienstag in Graz seine Fortsetzung. Dabei sollen ehemalige Mitarbeiter zu Wort kommen.
Im Grazer Straflandesgericht wird am Dienstag, der Herberstein-Prozess fortgesetzt. Auf dem Programm steht die Einvernahme weiterer Zeugen. Unter den Geladenen war der ehemalige Leiter des Tierparks, Andreas Kaufmann, der sich aber laut Richterin Elisabeth Juschitz entschuldigt hat und zu einem späteren Zeitpunkt befragt wird.
Befragung ehemaliger Mitarbeiter
Im Mittelpunkt des Prozesses
stehen angeblich missbräuchlich verwendete Fördergelder und
Abgabenhinterziehung. Andrea Herberstein (55) muss sich wegen schweren
Betrugs, grob fahrlässiger Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen und
Abgabenhinterziehung verantworten. Heinz Boxan (63) wird ebenfalls schwerer
Betrug und Abgabenhinterziehung vorgeworfen, während Maximilian Herberstein
(31) nur wegen grob fahrlässiger Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen
angeklagt ist.
Am Dienstag werden ehemalige Mitarbeiter, die in Herberstein gearbeitet haben, befragt. Außerdem werden an den nächsten tagen Vertreter von Firmen, die Arbeiten für die Familie Herberstein durchgeführt haben, gehört werden.
Urteil Anfang Juni erwartet
Visher ging es in erster Linie um die
Förderungen, die an Herberstein seit dem Jahr 1986, als die
Landesausstellung dort stattfand, bezahlt wurde. Andrea Herberstein hatte
bei ihrer Befragung angegeben, die ehemalige Landeshauptfrau Waltraud
Klasnic (V) habe ihr eine Förderung von 8,72 Millionen Euro zugesagt, von
der sie aber nur einen Teil erhalten habe. Klasnic erklärte vor Gericht, es
habe von ihrer Seite zwar stets "aufmunternde Worte", aber nie fixe Zusagen
gegeben.
Die Verhandlung wird bis Ende April fortgesetzt, dann folgt eine Pause bis 13. Mai. Sollten keine neuen Anträge dazwischen kommen, könnte es Anfang Juni ein Urteil geben.