Kapfenstein

Bei Raketen-Bau in die Luft 
gesprengt

18.11.2014

Polizei stellte große Mengen an Knallkörpern und pyrotechnischen Stoffen sicher.

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© apa
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Seit Jahren hatte Bernhard F. (†29) mit extrem starken Böllern und Raketen hantiert. Beim Böllerbasteln mit Vater Josef (†57) kam es am Montagabend zur Katastrophe.

Video zeigt frühere Böller-"Übung"

Die beiden Männer starben bei einer riesigen Explosion. Vom Gebäude, in dem sie sich befanden, blieb nichts übrig. Der Feuerball war kilometerweit zu sehen. Fenster im Umkreis von 500 Metern barsten, Trümmer und Leichenteile verteilten sich in der Umgebung. Bruder Thomas (33) entging der Detonation nur mit Glück: Er war ­gerade in einem Nebengebäude, wurde leicht verletzt. Fußball-Fan Bernhard hinterlässt einen Sohn. Die südoststeirische Kleinstadt Kapfenstein steht unter Schock.

 

Sohn Bernhard F. posiert vor Böller-Kanone - Auch Vater Josef F. ist tot

Die Opfer besaßen keinen Pyrotechnik-Ausweis
In der Gegend war Bernhard als Pyro-Freak bekannt: „Mir haben immer wieder Leute gesagt, dass dort einer selbst herumbastelt“, erzählt Feuerwerksverkäufer Anton Prutsch. Auf Facebook postete der 29-jährige F. Pyro-Videos: Auf einem sprengt er einen ganzen Holzstumpf im Hinterhof des Elternhauses in die Luft (s. Foto). Doch keines der Opfer hatte einen Pyrotechnikausweis, der zu Besitz und Zündung großen Feuerwerks berechtigt. Das bestätigte die zuständige Bezirkshauptmannschaft gegenüber ÖSTERREICH. Unklar ist, wie die Laien an die hochgefährlichen Stoffe gelangen konnten: „Dafür muss man jemanden aus der Branche kennen“, so Prutsch.

Explosionsgefahr. Der Unglücksort war am Dienstag immer noch großräumig abgesperrt – akute Explosionsgefahr! Und: „In einem Nebengebäude haben wir große Mengen an Böllern und Chemikalien gefunden“, sagte Polizeisprecher Fritz Grundnig. Experten des Innenministeriums müssen das Trümmerfeld von gefährlichen Spreng-Chemiekalien säubern. Erst dann kann nach dem Auslöser der Explosion gesucht werden.

(kor, küe)

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