Grazer löst Suche aus

Betrunkener verirrt sich in Kanalisation

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Nach 3,5 Kilometern im Stockdunkeln mit leichten Blessuren wieder aufgetaucht.

Ein betrunkener Grazer hat Sonntag früh im Kanalsystem der Murmetropole eine großangelegte Suchaktion ausgelöst: Während seine Freunde eine Lokaltour fortsetzten, war der Mann aus Übermut in den Kanal eingestiegen und hatte die Orientierung verloren. Als er nicht mehr auftauchte und eine erste Suche ergebnislos verlief, alarmierten seine Freunde die Einsatzkräfte. Polizei und Feuerwehr starteten die unterirdische Suche. Nach eineinhalb Stunden meldete sich der "Untergetauchte" selbst: Er war 3,5 Kilometer vom Einstieg entfernt - mit leichten Blessuren - wieder an die Oberfläche gelangt.

Auf den Einfall war der junge Arbeiter gegen 6.30 Uhr in der Grazbachgasse kommen, als er mit Freunden auf dem Weg zu einem weiteren Lokal war: Er hatte den offenbar davor von Unbekannten aufgebrochenen Zugang zu einem Schacht des Kanalsystems entdeckt und stieg ein, während die anderen weitergingen.

Nach einiger Zeit fiel den Freunden im Lokal auf, dass ihr Kumpel nicht nachgekommen war. Sie gingen zum Schacht und suchten im stockdunklen Kanal - ohne Erfolg. Weil der 24-Jährige auch über Handy nicht erreichbar war, alarmierten sie schließlich die Einsatzkräfte: Die Polizei rückte mit fünf Streifen inklusive Hundeführer und Suchhund an, die Berufsfeuerwehr durchsuchte mit zwei Atemschutztrupps den Kanal - er birgt gleichzeitig den Leonhardbach als Vorfluter - zwischen Grazbachgasse, Mur und Herz-Jesu-Viertel ab. Wie sich später herausstellen sollte, war der Gesuchte in eine andere Richtung unterwegs gewesen: Er hatte die Orientierung verloren und machte sich - zunächst mit dem Handy als Lichtquelle - auf die Suche nach einem Ausgang. Dabei rutschte er wiederholt aus und zog sich Abschürfungen zu. Dann verlor er auch noch das Handy.

Gegen 8.00 Uhr gelangte der "Untergetauchte" in der Nähe des Hilmteichs, rund 3,5 Kilometer von der Einstiegsstelle entfernt, wieder an die Oberfläche. Weil er vermutete, dass nach ihm gesucht wird, meldete er sich sofort bei der Polizei. "Da war er schon wieder ziemlich nüchtern", berichtete ein Beamter. Auf eine ärztliche Versorgung verzichtete er. Damit, dass er zumindest die Einsatzkosten der Feuerwehr zu zahlen hat, muss der 24-Jährige jedoch rechnen.

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