Hauptbahnhof evakuiert

Bomben-Alarm in Graz: Rätsel um Koffer gelöst

20.05.2023

Nachdem am Freitag der Grazer Hauptbahnhof wegen zweier verdächtiger Gepäckstücke evakuiert worden war, hat die Polizei am Samstag Details zu dem Fall bekanntgegeben 

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© APA/ERWIN SCHERIAU
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Demnach hätte ein 53-jähriger Steirer die beiden Koffer "offenbar bewusst" platziert - und das hätte zu den Vorsichtsmaßnahmen geführt. Der Mann wird wegen des Verdachts der Ordnungsstörung angezeigt.

Gegen 13.45 Uhr waren sämtliche Geschäfte und Bahnsteige des Grazer Hauptbahnhofs bis hin zum Haupteingang geräumt worden. Grund dafür waren zwei verdächtige Gepäckstücke, die im Kassenbereich einer Supermarkt-Filiale abgestellt worden waren, Angestellte der Filiale hatten daraufhin Anzeige erstattet.

Solche Anzeige würden die Polizei stets vor eine Herausforderung stellen, hieß es von der Exekutive, denn dabei stelle sich immer die Frage, was einen handelsüblichen Koffer eigentlich "verdächtig" mache. Hier spielen die Aussagen von Zeugen, aber auch die Beschaffenheit der Gepäckstücke und polizeiliche Erfahrungswerte eine Rolle.

Videoaufzeichnungen  

Im konkreten Fall sorgten dann Videoaufzeichnungen aus den Überwachungskameras für die Entscheidung, den Komplex zu evakuieren: Denn sie zeigten, so die Polizei, einen "durchaus zielstrebig vorgehenden" Mann. Er sei mit seinen beiden Koffern ohne stehen zu bleiben durch den Supermarkt zur Kassa gegangen, wo er die beiden Gepäckstücke "offenbar bewusst" deponiert hatte. Danach habe er den Supermarkt rasch wieder verlassen, gekauft hatte er auch nichts.

Sprengstoff-Experten, unterstützt von Spürhunden, hatten am Freitag dann rasch Entwarnung gegeben. Außerdem wurde der 53-jährige Besitzer der Gepäckstücke schnell ausgeforscht. Laut Polizei sei der Mann "ob seines geistigen Zustandes offenbar verwirrt" gewesen, er gab an, dass er die Koffer einfach vergessen hatte.
 

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