Meister Petz hatte zahlreiche Schäden verursacht, durch einen Sender wäre nachvollziehbar, welche tatsächlich von dem Bären stammen.
Braunbär Moritz, der seit Ende seines Winterschlafs mindestens zehn Wildtiere in einem Gehege auf der Rasslalm (Bezirk Liezen) gerissen hat, soll nun betäubt und mit einem Sender ausgestattet werden. Wie Bärenanwalt Georg Rauer sagte, bemühe man sich gerade um einen behördlichen Auftrag. Derzeit dürfte sich das acht Jahre alte Tier zurückgezogen haben. Wohin es wandert und wie es sich weiter verhält, sei unklar.
Rotwild gerissen
Bisher wurden die Kadaver von sechs Hirschen und
vier Stück weiblichen Kahlwilds gefunden. Moritz könnte aber noch mehr
Rotwild gerissen haben, vermuten Jäger und Bärenanwalt. Meister Petz hält
sich nicht nur auf der Rasslalm auf, sondern ist laut Rauer "äußert
geländegängig": Spuren wurden sowohl in großen Höhen als auch am Ödensee in
Pichl-Kainisch gefunden. Laut dem Bürgermeister der Ausseerland-Gemeinde,
Manfred Ritzinger, gibt es in der Nähe des Sees keine Wohnhäuser.
Sender zeigt Schäden durch Bär
Für Rauer wäre mit einem
Sender besser nachvollziehbar, für welche Schäden Moritz tatsächlich
verantwortlich sei. So ist umstritten, wie viele Schafe der Bär im Vorjahr
auf dem Dachstein-Plateau gerissen hat.
"Auffälliger Bär"
Über die Gefahr, die von
Moritz ausgeht, sind Jägerschaft und Bärenanwalt geteilter Meinung. Für
Rauer ist Moritz ein "auffälliger Bär", der aber "nichts Abnormales" mache
und Scheu vor Menschen habe. Landesjägermeister Gach bezeichnete die
Verspeisung von zehn Stück Rotwild hingegen als atypisch und nannte Moritz
einen "Schadbären". Die Jäger befürchten, dass der Bär aus "Futterneid"
angreife, sollte man sich den Kadavern der gerissenen Tiere nähern.