Seit letzter Woche läuft in Vordernberg die Einspruchsfrist gegen das geplante Schubhaftzentrum. Bisher gibt es keine Gegenstimmen.
Die Gemeinde Vordernberg (Bezirk Leoben) hofft weiter auf den Zuschlag für das Schubhaftzentrum. Der Gemeinderat hat sich offiziell für das Projekt ausgesprochen, seit vergangenem Freitag können die Bürger ihre Einwände gegen den Bau am Gemeindeamt hinterlegen. Und offenbar sind die Vordernberger für das Schubhaftzentrum – zumindest sei bisher noch keine Einwendung eingelangt, berichtet Bürgermeister Walter Hubner (SPÖ).
Einzelgespräche
„Ich muss ehrlich sagen, ich bin erfreut,
dass die Stimmung sehr positiv ist“, sagt Hubner. „Es gibt natürlich Leute,
die das kritisch sehen. Aber wir versuchen in vielen Einzelgesprächen zu
transportieren, was das Schubhaftzentrum ist und was es nicht ist“, so
Hubner.
Die Hauptsorge sei, dass aus dem Zentrum irgendwann ein Flüchtlingslager wie Traiskirchen werden könnte. „Wir haben eigene Sprechstunden eingeführt, in denen Erich Brenner vom Innenministerium und ich für Fragen zur Verfügung stehen.“ Eine weitere Bürgerversammlung – am Dienstag voriger Woche ließen sich rund 200 Vordernberger über das Zentrum informieren – sei derzeit nicht geplant.
Riesen-Chance
Noch sieben Wochen lang können Einwände gegen das Schubhaftzentrum
deponiert werden. Innerhalb dieser Frist hofft der Ortschef auch auf eine
Entscheidung des Bundes. Leoben sei als möglicher Standort „sicher noch im
Rennen“, meint Hubner. „Persönlich würde ich aber sagen, Vordernberg hat die
Nase vorn.“ Entscheidet der Bund doch gegen seine Gemeinde, „wäre das schon
eine Katastrophe“. Immerhin gehe es auch um rund 170 neue Jobs für die von
Abwanderung betroffene Region. Hubner: „Ein Nein wäre für mich eine große
Enttäuschung, dann bricht uns doch eine Riesen-Chance weg.“