Karate-Kid
„Cool, dass Andi den Strolch vertrieb"
27.06.2008
Alle danken dem Karate-Kid: Ein 11-Jähriger vertrieb mit einem Schlag einen Pädophilen. Für die Mitschüler ist Andi der ganz große Held.
Freitagmittag, ein kleiner Ort im Burgenland: Stolz zeigt Andrei sein Zeugnis. Der Volksschüler, der erst vor Kurzem von Rumänien nach Österreich gezogen ist, freut sich auf die Ferien und hofft, dass er die bangen Momente vom vergangenen Dienstag vergessen wird können. Andrei ist eines jener Opfer, die während einer Schullandwoche in Pinggau von Michael B. (24) sexuell belästigt worden waren.
Rückfällig
Wie ÖSTERREICH berichtete, war der
Bademeister aus Niederösterreich in einem Gasthof in die Zimmer der Buben
geschlichen und hatte sie unsittlich begrapscht. Bis für den
Wiederholungstäter – er ist bereits einschlägig vorbestraft – bei dem
elfjährigen Andreas Endstation war: Der Karateschüler konnte den Pädophilen
mit seinen Verteidigungskünsten in die Knie zwingen und so in die Flucht
schlagen.
Fassungslos
Für Andrei und seine Mama ist der Schulfreund ein
echter Held, der mit seinem Mut Schlimmeres verhindert hat. Dennoch können
beide nicht fassen, warum der „freundliche Bademeister“ zu so einer Tat
fähig war. „Ich habe den Burschen ein paar Stunden vor dem Übergriff
kennengelernt. Wir haben gelacht und viel Spaß gehabt. Er war so lieb zu den
Kindern“, erzählt Andreis Mutter kopfschüttelnd.
Fassungslos berichtet auch ihr Sohn von der nächtlichen Attacke: „Ich lag im Bett, als er ins Zimmer kam und mir die Hose auszog. Er sagte, ich soll weiterschlafen. Kurze Zeit später ging er dann zu meinem Freund im Bett neben mir.“
Haft
Michael B. bleibt bis zur Haftprüfung in der Justizanstalt
Graz Jakomini. Gegenüber der Polizei bereute er seine Tat: „Ich war
betrunken und habe einen Blödsinn gemacht.“ Andrei und den anderen Opfer
helfen die Beteuerungen auch nicht mehr. Er ist nur dankbar und denkt an
seinen Hero: „Cool, dass Andi den Strolch vertrieben hat.“