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Doppelmord – Obduktion bestätigt: Lehrer war der Täter
14.06.2023Die Polizei im obersteirischen St. Peter am Kammersberg (Bezirk Murau) hat Dienstagabend nach einer Abgängigkeitsanzeige drei Tote in einem Wohnhaus entdeckt.
Steiermark. Bei den drei Toten sind "offensichtliche Schussverletzungen" entdeckt worden, so die Polizei am Mittwoch. Es dürfte sich ersten Ermittlungen zufolge um einen Mann, Robert K. (47), seine wesentlich ältere Ehefrau Edith K. (65) sowie eine weitere Frau, Franziska F. (62) – offenbar eine Urlauberin aus Deutschland – handeln.
ÖSTERREICH-Informationen zufolge handelt es sich um einen Doppelmord mit anschließendem Suizid. Der Täter dürfte ein vertragsbediensteter Berufsschullehrer sein, der dort eine abgelegenes Waldhaus hatte. Beim Mann dürfte es sich um einen sehr labilen Menschen handeln, der nach der Scheidung auch schon in Betreuung war. Seine Ehefrau Edith K. war ebenfalls Lehrerin. Das zweite Schussopfer Franziska F. war eine Hotel-Chefin aus Sachsen. Ungeklärt ist das Schicksal von Robert und Edith K.s etwa 20 Jahre alter Adoptivtochter.
Den gemeinsamen Hund Mogli verschonte Robert K. Der Tierarzt hat den Hund inzwischen abgeholt.
War zweites Opfer seine neue Freundin?
Bei Franziska F. handelte es sich möglicherweise um die neue Freundin von Robert K. Vor drei Jahren hatte sie ihren Mann verloren – er hatte Krebs. Vor zwei Wochen waren Franziska F. und Robert K. zusammen im Hotel in Sachsen, wie ÖSTERREICH von einer Angestellten erfuhr.
Vergangenen Donnerstag reiste sie zunächst nach Bayern zu Bekannten und fuhr im Anschluss zu Robert K. in die Steiermark. Die Mitarbeiter der Hotel-Chefin, die seit Montag nichts mehr von ihr hörten, hatten sich bereits Sorgen gemacht. Heute Vormittag wurden sie über den Tod Franziska F.s informiert. Die Belegschaft sei "schockiert", sagt eine Hotel-Angestellte gegenüber ÖSTERREICH.
Der Tatort im obersteirischen St. Peter
Obduktion bestätigt: Lehrer der Täter
Die seitens der Staatsanwaltschaft Leoben angeordnete Obduktion ergab, dass die beiden Frauen jeweils ihren zugefügten Schussverletzungen im Oberkörper erlagen, berichtet die Landespolizei Steiermark. Der Leichnam der Ehefrau wies eine und jener der Frau aus Deutschland zwei Schussverletzungen auf. Auch im Oberkörper des Mannes stellten Sachverständige für gerichtliche Medizin eine tödliche Schussverletzung fest. Sie steht mit einer Selbsttötung im Einklang, informiert die Polizei. Die offensichtliche Tatwaffe – eine auf den Mann registrierte und rechtmäßig besessene Faustfeuerwaffe – wurde im Umfeld des Mannes sichergestellt. Sie wird kriminaltechnisch untersucht.
Sachverständige für Gerichtsmedizin sollen Tathergang klären
Bereits in der Nacht haben Spurensicherer und Ermittler gearbeitet und auch Sachverständige für Gerichtsmedizin und Schusswaffen wurden bereits hinzugezogen. Sie sollen den genauen Tathergang klären, hieß es am Mittwoch seitens der Landespolizeidirektion Steiermark. Zu einem möglichen Motiv würden bisher keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen. Das Ehepaar ist in dem Haus gemeldet, die zweite Frau allerdings nicht.
Gefunden wurden die drei Toten gegen 18.00 Uhr: Der Chef des Mannes hatte eine Vermisstenanzeige erstattet, weil dieser nicht zur Arbeit erschienen war. Die Polizei war daraufhin zum Wohnhaus gefahren und ließ es von den Kameraden der Feuerwehr öffnen. Anschließend fanden sie die drei Toten.
S E R V I C E - Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich. In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u.a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien: www.interventionsstelle-wien.at und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133