Albaner-Netzwerk

Drogen-Bande in Graz ausgehoben

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Wegen Drogenhandels in großem Stil sind 14 Albaner und eine Österreicherin festgenommen worden.

Insgesamt wurden rund 300 Gramm Heroin und rund 180 Gramm Kokain sichergestellt. Der Gruppe konnten bisher außerdem elf Einbrüche mit einer Schadenssumme von rund 78.000 Euro nachgewiesen werden, so die Grazer Polizei am Dienstag.

Albaner-Netzwerk aus Gefängnis organisiert
Drahtzieher war ein 28-jähriger Albaner, der eine mehrjährige Haftstrafe wegen Drogenhandels in einer niederösterreichischen Strafanstalt zu verbüßen hatte. Mit einem eingeschmuggelten Handy und bei Freigängen organisierte er gemeinsam mit seinem in Graz wohnhaften 40-jährigen Bruder Kokaintransporte von Wien nach Graz.

Der erste Schlag gegen das Netzwerk gelang Mitte Oktober 2008: Bei einem in Graz organisierten "Scheinkauf" wurden vier Mitglieder der Tätergruppe und eine Österreicherin festgenommen sowie 300 Gramm Heroin sichergestellt. Den vier Albanern konnte der Verkauf von eineinhalb Kilogramm Heroin im Straßenverkaufswert von rund 75.000 Euro nachgewiesen werden.

Trotz der ersten Verhaftungen agierten die restlichen Mitglieder weiter. Nach einem Geschäftseinbruch in Lieboch (Bezirk Graz-Umgebung) am 15. Februar gerieten vier Männer der Gruppe in eine Verkehrskontrolle. Ihnen gelang zwar die Flucht, sie wurden aber von einem Polizeibeamten außer Dienst beobachtet. Die vier Einbrecher - darunter der Bruder des Drahtziehers - wurden daraufhin im Grazer Bezirk Gries festgenommen.

Noch am selben Tag konnten auch die Gattin des 40-Jährigen, die als Kurierin fungierte, ein Drogendealer und der Kokainlieferant aus Wien verhaftet werden. Ende Februar gingen schließlich zwei weitere auf Einbruch spezialisierte Mitglieder der Gruppe ins Netz der Ermittlern.

Alle 14 Albaner - mittlerweile auch der mutmaßliche 28-jährige Drahtzieher - befinden sich in Untersuchungshaft in der Justizanstalt Graz-Jakomini. Die 19-jährige Österreicherin wurde wegen einiger Drogenübergaben auf freiem Fuß angezeigt. Die unter dem Decknamen "Blue Ice" geführten Ermittlungen gehen auch nach Zerschlagung des Netzwerkes weiter, so ein ermittelnder Beamter.

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