Es gibt doch einen Zeugen des Todes-Crashs von Thüringens Ministerpräsidenten Althaus. Er wurde einvernommen. Althaus geht es besser.
Dem thüringischen Ministerpräsidenten Dieter Althaus fehlt nach seinem verheerenden Skiunfall immer noch die Erinnerung an die Geschehnisse, der 50-Jährige befinde sich aber weiter auf dem Weg der Besserung, teilten die Ärzte am Montag mit.
Zeuge wurde einvernommen
Unterdessen wurde bekannt, dass es
doch einen Zeugen für den Unfall gibt, der bereits von den Ermittlern
einvernommen worden ist. Althaus war am Neujahrstag mit einer gebürtigen
Slowakin auf der Skipiste zusammengestoßen. Die 41-Jährige kam dabei ums
Leben.
Familie rund um die Uhr am Krankenbett
Der CDU-Politiker wurde
am Montag weiterhin auf der Intensivstation des Krankenhauses Schwarzach
betreut, seine Frau Katharina und beiden Töchter wachten nahezu rund um die
Uhr an seinem Krankenbett. "Er ist ansprechbar, hat keine Schmerzen,
aber ist noch nicht zu 100 Prozent räumlich und zeitlich orientiert",
sagte der ärztliche Direktor Reinhard Lenzhofer.
An den Unfall könne er sich weiterhin nicht erinnern, sagte der Mediziner. "Wir gehen vorsichtig heran. Eine Einvernahme durch die Staatsanwaltschaft ist erst dann möglich, wenn er zeitlich und örtlich voll orientiert ist. Das ist derzeit noch nicht der Fall."
Staatsanwalt ermittelt
Bei der Staatsanwaltschaft Leoben rechnet
man damit, dass die routinemäßigen Ermittlungen wegen Verdachts auf
fahrlässige Tötung vier bis sechs Wochen dauern werden. Die Blutproben der
Unfallbeteiligten sollen chemisch-toxikologisch untersucht werden, weiters
werden auch deren Bekleidung und die Ausrüstungsgegenstände auf Spuren
überprüft. Zu Details gab es am Montag keine Auskünfte, auch nicht darüber,
was der Zeuge beobachtet hatte. Auch zu Spekulationen in Medien, wonach
Althaus in die Piste eingefahren sein soll, auf der ihm die Frau
entgegenkam, nahm die Staatsanwaltschaft nicht Stellung.
Verstorbene Frau hatte ein Kind
Bekanntgegeben wurde am Montag
unterdessen das Obduktionsergebnis der 41-Jährigen: Sie hat laut
Staatsanwaltschaft bei der Kollision mehrfache tödliche Schädelverletzungen
erlitten. Zu ihren familiären Verhältnissen gab es am Montag eine
Richtigstellung. Die Getötete hatte ein Kind, ihr Mann brachte drei weitere
aus erster Ehe in die Beziehung ein, teilte ein Grazer Anwalt, der die
Mutter der drei Kinder vertritt, den Medien mit. Ursprünglich war
kolportiert worden, dass die Frau vierfache Mutter gewesen sei.
Beerdigung am Mittwoch Der Gedenkgottesdienst beginnt laut dem Geistlichen um 13.30 Uhr in der Pfarrkirche, danach wird die tödlich Verunglückte beerdigt. Die Frau war bei dem Skiunfall am Neujahrstag so schwer verletzt worden, dass sie beim Hubschraubertransport ins Krankenhaus starb. Sie hinterlässt einen einjährigen Sohn. Der Ehemann der Frau hat in Riegersburg im Bezirk Feldbach einen Wohnsitz, zuletzt hatte das Paar in den USA gelebt und war für einen Urlaub in die Heimat des Mannes gekommen. |
Althaus hat bereits begonnen, selbst zu essen und zu trinken. "Er konnte sich im Bett schon aufsitzen", freute sich der Anästhesist Hubert Artmann über den gesundheitlichen Fortschritt seines Patienten. "Er bewegt Arme und Beine spontan und auf Kommando. Es besteht kein Hinweis auf neurologische Beeinträchtigungen." Die Heilung des unverschobenen Bruches an der Speiche schreite problemlos voran, "er hat heute einen neuen Gips bekommen, den er ein paar Wochen tragen muss", sagte der Leiter der Unfallchirurgie, Franklin Genelin.
Keine Folgeschäden erwartet
Nach Einschätzung der
behandelnden Ärzte könnte der Ministerpräsident möglicherweise Ende dieser
Woche nach Jena verlegt werden. Medizinische Folgewirkungen werden keine
erwartet.