Nach Ski-Unfall

Entscheidung über Althaus Strafprozess in 2 Wochen

08.01.2009

Der Anwalt des thüringischen Ministerpräsidenten Dieter Althaus geht von einem schnellen Abschluss der Ermittlungen zum Skiunfall aus.

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© dpa/A3116 Tim Brakemeier
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Er rechne damit, dass die Staatsanwaltschaft "spätestens in zwei Wochen über einen möglichen Strafprozess entscheidet", sagte der in der Steiermark ansässige Anwalt dem Sender MDR 1 Radio Thüringen. Den Namen gab der Radiosender nicht bekannt.

Zeugenaussagen fehlen noch
Der Skiunfall sei bei aller Tragik besser rekonstruierbar als vergleichbare Fälle. Mittlerweile habe er alle Unterlagen bis auf die Zeugenaussage vorliegen, sagte der juristische Vertreter von Althaus. Er sei bereits seit dem 2. Jänner beauftragt.

Schadensersatzforderungen
Unabhängig von einem möglichen Strafprozess seien auch Schadenersatzforderungen zu erwarten. "Sofern diese durchsetzbar erscheinen, wird es die auch geben", sagte der österreichische Jurist dem MDR. Er hoffe jedoch, dass diese dann wie in den meisten Fällen dieser Art außergerichtlich geklärt werden können.

Am Mittwoch hatte der Sprecher der Leobener Staatsanwaltschaft, Walter Plöbst, erklärt, die Ermittlungen wegen möglicher fahrlässiger Tötung dürften in etwa vier Wochen abgeschlossen sein. Neue Erkenntnisse gebe es nicht.

Verlegung von Althaus eingeleitet
Die Verlegung des Ministerpräsidenten sei bereits eingeleitet worden, teilte der ärztliche Direktor des Krankenhauses von Schwarzach, Reinhard Lenzhofer, am Donnerstagvormittag bei einer Pressekonferenz in Schwarzach mit. Wie und wann genau der Transport konkret stattfindet, konnte noch nicht bekanntgeben werden.

Der Ministerpräsident werde in der für ihn doch ungewohnten Umgebung immer wieder unruhig, fühle sich jedoch in Anwesenheit seiner Frau Katharina und Freunden wohl und geborgen. Eine familiäre Umgebung sei für den Gesundheitszustand von Ministerpräsident Althaus förderlich, betonte Lenzhofer. Auch wenn sich sein Genesungszustand verbessert habe, sei seine zeitliche und räumliche Orientierung noch nicht vollständig gegeben.

Althaus war am Neujahrstag auf einer Skipiste mit einer anderen Skifahrerin kollidiert. Die aus der Slowakei stammende Mutter von vier Kindern war auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben.

Der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus wird nach seinem Skiunfall auf der Riesneralm am Neujahrstag von einem Liezener Anwaltvertreten. Beauftragt wurde Walter Kreissl von der Kanzlei Kreissl & Pichler & Walther Rechtsanwälte GmbH von der thüringischen Staatskanzlei.

Der 49-Jährige gebürtige Grazer lebt seit Anfang der 90er Jahre in der Obersteiermark. Die Kanzlei, die aus fünf Partnern bestehe, decke "alle juristischen Bereiche der Region ab", sagte er. Auch mit Ski-und Verkehrsunfällen sei man aufgrund der geografischen Lage des Öfteren beschäftigt gewesen.

Zum Stand des Verfahrens könne er derzeit gegenüber der Öffentlichkeit noch nicht viel sagen, sagte Kreissl: "Die Ergebnisse stehen noch aus, insbesondere das skitechnische Gutachten."

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