Romantische Gefühle

Erste Homo-Ehe im "Häfen" Stein

13.01.2011

Ex-Knacki will sich mit seinem inhaftierten Liebhaber "verpartnern".

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© Pauty / Lechner
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Die Haftanstalt Stein bei Krems ist für ihre Härte bekannt, doch auch hier keimen romantische Gefühle. "Ich habe meinen Chrisi-Bären vor drei Jahren in der Haft kennen und lieben gelernt", so Ex-Insasse Johannes Praml zu ÖSTERREICH.

Radikal
Der 30-Jährige will die Beziehung zu seinem 24-jährigen Freund - bürgerlich Christian R., ein Gewalttäter und bekennender Rechtsradikaler, - auf solide Beine stellen. Und zwar mit einer "Homo-Ehe" oder "Verpartnerung", wie die seit 2010 ins Leben gerufene eingetragene Partnerschaft Gleichgeschlechtlicher heißt. Dafür will er kämpfen, und dafür geht er auch an die Öffentlichkeit: "Ich habe bereits im November an die Anstaltsleitung das Ansuchen gestellt, aber bis heute gab es keine Reaktion. Darum habe ich mich jetzt an die Medien gewandt", erklärt Praml, der seine Chancen, "Chrisi-Bär" ehelichen zu können, als "ziemlich gut" einschätzt.

Zweckehen
Dürfen Johannes und Christian "heiraten", kommt auf den Vollzug eine Welle schwieriger Entscheidungen zu: unklar, ob sich Häftlinge dann zu ihren Partnern verlegen lassen dürfen oder sich sogar durch Zweckehen Vorteile verschaffen könnten. Ex-Knacki Praml will nur eines: "Wenn ich Chrisis Ehemann bin, darf ich ihn in der Kuschelzelle besuchen. Und vielleicht kommt er früher frei, weil ich ihm ein soziales Netz bieten kann." Er weiß, dass er der Justiz Probleme bereitet, "aber das Recht haben wir nun einmal."

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