Ein 32-Jähriger überlebte einen Sturz aus 2.000 Metern Höhe nicht. Sein Schirm war nicht rechtzeitig aufgegangen.
Bis zum Absprung sei alles planmäßig verlaufen. Als der Sportler aus dem Ballon stieg, habe er noch einen üblichen "Jauchzer" gemacht, berichtete der Pilot des Heißluftballons, Peter Flaggl, am Dienstag nach dem tödlichen Fallschirm-Unfall in der Oststeiermark. Er selbst habe den freien Fall und die Probleme des Obersteirers im Flug nicht gesehen, weil er auf der anderen Seite des Korbes gestanden sei. Beide Männer bezeichnete er als erfahrene Springer.
Wetterbedingungen "perfekt"
Um 6.00 Uhr war Flaggl
gemeinsam mit dem Springer-Duo und vier Touristen aufgestiegen. Die
Wetterbedingungen seien "perfekt" gewesen. Am Boden war es
windstill, in Flughöhe zog ein leichter Wind mit etwa 40 km/h Richtung
Süden. Nach einem normalen Aufstieg sei der 32-Jährige dann gegen 6.50 Uhr
abgesprungen. Der Freund habe dann aber beobachtet, dass sich der Schirm des
Obersteirers nicht richtig öffnete und sei dann selbst nicht gesprungen.
Packfehler vermutet
Flaggl mutmaßt, dass beim Packen des
Schirmes ein Fehler passiert sein dürfte: "Die Schnüre verfangen
sich dann, und du bist wie in einem Kokon gefangen. Da hilft dir auch der
Notschirm nichts." Den weiteren Ablauf schilderte der Ballonfahrer dann
so: "Sobald wir Handyempfang hatten, alarmierten wir den Notruf."
Man habe die Fahrt vorzeitig abgebrochen und auf einem Acker gelandet,
während die Suche nach dem abgestürzten Springer seitens des Begleitteams
und der Einsatzkräfte bereits angelaufen sei.
"Völlig fertig"
Der Kollege des Verunglückten sei "völlig
fertig" gewesen, schilderte der Pilot. Er selbst fahre seit 1994
gewerblich mit Ballonen. Sprünge aus Körben seien - im Gegensatz zu jenen
aus Flugzeugen - eher selten. Bei Events wie etwa Ballonwochen käme diese
Art des Aufstiegs aber öfter vor. Die beiden Obersteirer seien schon
mehrmals mit ihm aufgestiegen.
Kein Reserveschirm
Der verunglückte Fallschirmspringer hat keinen
Reserveschirm dabei gehabt, wie ein Sportlerkollege gegenüber dem ORF
Steiermark sagte. Seitens der Polizei wurde diese Information nicht
bestätigt. Allgemein heißt es aber, das sogenannte Basejumper
(Objektspringer aus niedrigeren Höhen, Anm.) oft ohne Reserve- oder
Hilfsfallschirm unterwegs sind.