Sie verletzten das Opfer schwer. Nun klickten die Handschellen.
Ein Raubüberfall, begangen von einer falschen Zivilstreife, ist im Bezirk Graz-Umgebung aufgeklärt worden. Wie die Sicherheitsdirektion am Freitag mitteilte, war das Opfer, ein 51-jähriger Mann, nach einer Lokaltour brutal zusammengeschlagen und ausgeraubt worden.
Zwei Burschen aus Graz, 18 und 23 Jahre alt, beide einschlägig vorbestraft, hatten am vergangenen Wochenende zwei ältere Semester im Alter von 51 und 59 Jahren auf einer Lokaltour in Lannach beobachtet. Dabei war ihnen aufgefallen, dass der 51-Jährige einen größeren Bargeldbetrag bei sich hatte.
Verfolgung aufgenommen
Als die beiden älteren Männer zu
nächtlicher Stunde die Heimfahrt antraten, folgte ihnen das Duo in einem
nicht zum Verkehr zugelassenen Auto. Vor dem Anwesen des 51-Jährigen
stoppten die Verfolger das Fahrzeug des 59-jährigen Lenkers und gaben sich
als Zivilstreife der Polizei aus. Sie stellten eine Alkoholisierung fest und
verlangten für die Weiterfahrt 140 Euro.
Noch ehe es zur Übergabe des geforderten Geldbetrages durch den Beifahrer kam, erlaubten sie jedoch dem 59-Jährigen die Weiterfahrt. Kaum war der 51-Jährige aus dem Fahrzeug ausgestiegen, wurde er von einem der Täter niedergeschlagen. Der unverletzt gebliebene 59-jährige floh und verständigte von zu Hause aus die Polizei.
Schwere Verletzungen
In der Zwischenzeit raubten die Angreifer
dem schwer verletzten 51-Jährigen die Geldbörse. Nachdem sie das gesamte
Geld, etwa 500 Euro, entnommen hatten, entledigten sie sich der Geldbörse
und fuhren davon. Der 51-jährige, der einen Unterkieferbruch, einen Bruch
der linken Augenhöhle und eine Gehirnblutung erlitten hatte, schleppte sich
in das Wirtschaftsgebäude seines Anwesens, wo er kurze Zeit später von der
Rettung aufgefunden wurde. Das Opfer wurde nach der Erstversorgung ins LKH
Deutschlandsberg gebracht.
Nach Ermittlungen in den Lokalen und aufgrund von Zeugenaussagen konnten die Verdächtigen ausgeforscht und festgenommen werden. Während der 18-jährige voll geständig war, verweigerte der wegen Eigentums- und Gewaltdelikten vorbestrafte 23-Jährige jede Aussage. Beide mutmaßlichen Räuber wurden in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.