Kapfenberg
Familie flippte bei Polizei völlig aus
10.06.2009
Was als Routine-Einsatz begann, endete mit einem beschädigten Polizeiauto, einem verletzten Beamten und einem belagerten Wachzimmer.
Auf der Polizeiinspektion Kapfenberg ist man ja einiges gewohnt. Aber was sich in der Nacht auf Dienstag abspielte, überraschte selbst die Polizisten dort. Ihre Polizeistation wurde von einer aufgebrachten Menschenmenge regelrecht belagert.
Begonnen hatte die heiße Nacht mit einem vermeintlichen Routine-Einsatz. Nachdem sich mehrere Anrainer über Lärm beschwert hatten, rückte kurz nach 21 Uhr eine Polizeistreife in die Johann-Nestroystraße aus. Als die Beamten eintrafen, versorgten Rotkreuz-Helfer gerade einen Burschen (17), der einen epileptischen Anfall erlitten hatte. Dabei wurden die Rettungskräfte von der Mutter des Jugendlichen und zehn weiteren Personen umringt. Zwischen den Angehörigen des Burschen und den Anrainern kam es plötzlich zu einem Wortgefecht. Auch die Polizisten wurden von der 17-jährigen Freundin des Burschen, einer gebürtigen Kongolesin, mit Schimpfworten bedacht und auf einmal auch als Rassisten bezeichnet.
Attacke
Die junge Frau wurde daraufhin festgenommen. Als die
Beamten die 17-Jährige zum Streifenwagen brachten, attackierte die Tobende
die Polizisten mit Fußtritten, im Auto trat sie auch noch eine Seitenscheibe
ein. In Begleitung ihrer Mutter wurde das Mädchen schließlich zur
Polizeiinspektion gebracht. Dort tobte die 17-Jährige jedoch weiter. Ihre
Mutter bat darum, die Schwester (24) holen zu dürfen – diese sollte die
17-Jährige beruhigen. Doch die Schwester beruhigte nicht wirklich, sondern
attackierte und verletzte einen Polizisten (43).
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Mittlerweile hatten sich vor der Polizeiinspektion
mehrere Angehörige versammelt, unter ihnen auch der Bursche, der den Anfall
erlitten hatte. Die wütende Menge schlug und trat gegen die Eingangstür und
forderte lautstark die Freilassung der 17-Jährigen. Erst gegen Mitternacht
gelang es den Beamten, die erhitzten Gemüter zu beruhigen. Die beiden
Schwestern wurden auf freien Fuß gesetzt – sie werden aber wegen
Widerstandes gegen die Staatsgewalt, Beleidigung, tätlichen Angriffs gegen
einen Beamten, Sachbeschädigung und schwerer Körperverletzung angezeigt.