Keine Hilfe
Freundinnen legten Drogentoten ins Stiegenhaus
27.03.2008
Einer an einer Überdosis verstorbener 16-Jähriger wurde von vier Frauen, mit denen er Drogen konsumiert hatte, einfach ins Stiegenhaus gelegt.
Vier Frauen aus der Grazer Suchtgiftszene haben den 16-Jährigen, der in der Wohnung einer der Frauen eine Überdosis Drogen konsumiert hatte und gestorben war, einfach im Stiegenhaus abgelegt. Nachbarn entdeckten den Burschen und alarmierten die Polizei, hieß es seitens der Sicherheitsdirektion Steiermark.
Rettungswagen wieder abbestellt
Die Frauen im Alter von 22 bis 26
Jahren - teilweise einschlägig vorbestraft - und der 16-Jährige hatten in
der Nacht auf Mittwoch vergangener Woche Tabletten genommen und Substitol
gespritzt. Da es dem Burschen daraufhin sehr schlecht ging, riefen sie die
Rettung. Kurz danach sei er aber wieder aufgewacht, weshalb sie die
Einsatzkräfte wieder "abbestellten", erklärte ein Beamte.
Panikreaktion endet mit Anzeige
Noch in der selben Nacht verstarb
der 16-Jährige jedoch. Am nächsten Tag legten die Frauen ihn in einer
Panikreaktion ins Stiegenhaus. Eine Obduktion ergab, dass der junge Mann ein
Lungenödem und eine massiven Gehirnschwellung erlitten hatte. Die vier
Frauen werden nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt. Auch eine Anklage wegen
im Stich lassen eines Verletzten sei nicht ausgeschlossen, aber eher
unwahrscheinlich, so die Polizei.