Täter wollte in den Tod rasen
Gastro-Lady von Ex erstickt
05.05.2023Wieder schockt ein Femizid – der elfte heuer schon an einer jungen Frau – in Hohentauern in der Steiermark.
Steiermark. Nur drei Wochen nach einem ganz ähnlichen Fall in Wetzelsdorf bei Graz kam es wieder zu einem für die Frau letztlich letalen Streit mit dem Ex mit anschließendem „Verkehrsunfall“ des flüchtenden mutmaßlichen Täters. Doch während der Täter in Graz mit seinem SUV einen unbeteiligten Autofahrer rammte und tötete, raste Oliver R. (24) Donnerstagfrüh auf der B 113 zwischen Trieben und Rottenmann ungebremst in ein Brückengeländer. Der 24-Jährige wurde von der Feuerwehr aus dem Wrack befreit und mit dem Hubschrauber ins Uniklinikum Graz geliefert. Er erlitt schwerste Rücken- und Kopfverletzungen, ist aber stabil.
"Der ganze Ort hier ist fix und fertig"
Couch. Aufgrund der Spurenlage ging die Polizei rasch von einem Suizidversuch aus. Zur Klärung der Identität wurde dann eine Zulassungsbesitzeranfrage für den schwarzen Van gemacht – der auf ein bekanntes Gastroehepaar in Hohentauern zugelassen ist. Als die Polizei die Familie kontaktierte, schrillten alle Alarmglocken: Denn die Tochter, die wenige hundert Meter vom elterlichen Betrieb entfernt ebenfalls ein gut gehendes und bestens bewertetes Restaurant führte, hatte sich erst kürzlich von ihrem Freund und Küchenchef getrennt – und genau dieser Mann war der an der Brücke verunglückte Selbstmord-Raser.
In schlimmster Vorahnung machten sich die Eltern zur Wohnung von Jessica F. auf und mussten dort eine furchtbare Entdeckung machen: Die junge Frau lag tot auf der Couch.
Das Opfer: Restaurant-Chefin Jessica F.
Verdächtiger: Der Kärntner Oliver R.
Die örtliche Polizeiinspektion zog zu den Ermittlungen sofort das Landeskriminalamt hinzu, die Untersuchung durch die Gerichtsmedizin brachte dann die schreckliche Gewissheit: Hier war es erneut zu einem Frauenmord gekommen, Todesursache war massive Fremdeinwirkung durch Erwürgen oder Erdrosseln. Der tatverdächtige, aus Kärnten stammende Koch konnte noch nicht vernommen werden. Er befindet sich im künstlichen Tiefschlaf. Hohentauern-Bürgermeister Gernot Jetz ist wie der ganze Ort fix und fertig: „Es ist wie in einem schlechten Film. Einfach unpackbar.“
Es gilt die Unschuldsvermutung.
(kor)