Der 22-Jährige überlebte mit Beinbruch fünf Tage im Gebirge - ohne Unterkühlung.
Der Zustand jenes 22 Jahre alten litauischen Staatsangehörigen, der am Montag am Nachmittag im obersteirischen Gesäuse von Bergsteigern nach fünf Nächten im Freien schwer verletzt aufgefunden worden war, ist laut einer Sprecherin des Landeskrankenhaus Amstetten (NÖ) vom Dienstag stabil. Der Mann war seit vergangen Mittwoch abgängig gewesen, als er von einer Wanderung nicht zu seinen Freunden auf den Campingplatz von Johnsbach zurückgekehrt war.
Intensivstation
Der Litauer befand sich laut Polizeiinspektion
Admont auf der Intensivstation des Spitals. Nähere Auskünfte dürften nicht
erteilt werden, so die Krankenhaus-Sprecherin, auch nicht darüber, wann der
junge Mann wieder in seine Heimat verlegt werden könne. Laut ÖAMTC-Notarzt
hatte der Mann bei einem Sturz Frakturen an beiden Beinen erlitten. Er war
bei der Bergung ansprechbar, trotz der Wetterstürze in den fünf Nächten und
trotz der spärlichen Bekleidung sei er laut Polizei erstaunlicherweise nicht
unterkühlt gewesen.
Der Mann war vergangenen Mittwoch nach einer alleine unternommenen Wanderung vom Campingplatz in Johnsbach aus abgängig. Seine drei Freunde alarmierten die Einsatzkräfte, doch trotz mehrmaliger Suchaktionen vom Hubschrauber aus, durch die Freiwilligen Feuerwehren der Gegend, von Bergrettung und Alpinpolizei sowie der Wasserrettung konnte er nicht gefunden werden.
Rettung in letzter Minute
Erst am Montag gegen 16.00 Uhr, als
kaum noch Hoffnung bestand, geschah das Unglaubliche: Um 16.00 Uhr kam von
der Landeswarnzentrale Steiermark die Meldung, dass eine verletzte Person
von Bergsteigern im Gebiet des Ödsteingrabens in rund 960 Meter Seehöhe
mitten im Bachbett liegend gesehen worden sei. Diese Stelle ist vom
markierten Weg aus nicht einsehbar, so die zuständige Polizei Admont. Sofort
wurde eine Taubergung durch den ÖAMTC-Rettungshubschrauber Christophorus 15
aus Ybbsitz (NÖ) durchgeführt und der Gerettete wurde auf dem
Zwischenlandeplatz Bachbrücke/Weidendom erstversorgt. Der Litauer war
ansprechbar, trotz der Regenfälle und tiefen Temperaturen im Gesäuse in der
vergangenen Woche und trotz der mangelhaften Ausrüstung und Bekleidung hatte
er keine Unterkühlung davongetragen.