Zunächst waren über 200 Beitragstäter in dem Verfahren ausgemacht worden.
Eine ungewöhnliche Verhandlung hat am Montag in Graz begonnen: In einem improvisierten Gerichtssaal in einer Messehalle müssen sich gleich 98 Angeklagte in einem Prozess rund um den Amtsmissbrauch eines Magistratsbeamten verantworten. Ein Urteil soll es bis Jahresende geben, ausgeschrieben ist die Verhandlung auch am 24. und 31. Dezember.
Weil ein Referatsleiter des Magistrats sieben Jahre lang Amtsmissbrauch begangen haben soll, war er zunächst zusammen mit über 200 Beitragstätern unter Verdacht. Es kam zu einer Anklage, bei der immerhin noch 98 Beschuldigte übrig blieben. Der Prozess wird von Richter Andreas Rom geleitet.
Langwierig könnte es noch zusätzlich werden, weil die Beschuldigten aus verschieden Nationen sind und Übersetzungen in elf Sprachen benötigt werden. Außerdem mussten Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, da die Halle D der Grazer Messe nicht - wie das Gericht - über eine Sicherheitsschleuse beim Eingang verfügt. Es wurden zusätzlich Security-Mitarbeiter beschäftigt, damit ein zügiges Abfertigen der Eintretenden möglich ist, was am ersten Tag auch reibungslos klappte.