Herberstein-Prozess

Gerichtsplatz unter freiem Himmel im Park

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Im Herberstein-Prozess stand am Donnerstag ein Lokalaugenschein im Tierpark auf dem Programm. Die Schlossherrin teilte dabei Freikarten aus.

Unter einer 30 Jahre alten Weide, auf Terrassengarnituren und bei strahlendem Sonnenschein ist der Ortsaugenschein des Herberstein-Prozesses im Tierpark am Nachmittag fortgesetzt worden. Richterin Juschitz befragte noch einige Zeugen, darunter auch Ex-Tierparkleiter Kaufmann, der zuvor noch die "Gerichtsdelegation" durch den Park geführt hatte.

Improvisierter "Gerichtsplatz"
Nach dem dreistündigen Rundgang kam der Tross gegen Mittag beim Schloss und dem Gironcoli-Museum an. Dort wurden kurzerhand mehrere Gasttische und Stühle des dortigen Cafes zusammengeschoben und ein improvisierter "Gerichtsplatz" unter freiem Himmel geschaffen.

Richterin Juschitz rief erst noch einige Unternehmer auf, die Arbeiten in Herberstein erledigt hatten. Ihnen wurde auch die Möglichkeit gegeben, vor Ort zu zeigen, wo gearbeitet worden war. Während alle 15 Minuten der Bummelzug des Parks mit Gebimmel und Besuchern an Bord vorbeifuhr, befragte die Richterin Kaufmann nochmals zu den Förderansuchen. Schlossherrin Andrea Herberstein lauschte zwar dem Geschehen, musste selbst aber nicht Rede und Antwort stehen, wie auch Ex-Gutsverwalter Boxan.

Prozesseröffnung beim Restaurant>
Die Verhandlung war zuvor von Richterin Elisabeth Juschitz am rund 200 Meter entfernten Buschenschank und Restaurant Marienhof unter freien Himmel eröffnet worden-

"Gratiskarten"
Nach der Befragung eines Zeugen, der mit seiner Firma Arbeiten für den Tierpark erledigte - "Auf die Rechnung habe ich einen von Heinz Boxan (der frühere Gutsverwalter, Anm.) formulierten Text geschrieben" -, führte dabei der Weg des Trosses in den Park. An der Kassa war es zuvor Andrea Herberstein gewesen, die es für die gesamte "Gerichtsdelegation" die Freikarten holte und austeilte. Auf dem Ticket stand "Eintrittskarte 0 Euro OHG".

Weitere Befragungen
Kaufmann begann den Rundgang im sogenannten Afrika-Bereich: "Da hier war vor 2001 nichts außer Wiese", so der ehemalige Tierparkleiter. Er zeigte auf mitgebrachten Schautafeln Fotos des Geländes von vor 2001.

Der Prozess wird am kommenden Dienstag wieder im Grazer Straflandesgericht im Schwurgerichtssaal mit weiteren Zeugeneinvernahmen fortgesetzt.

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