Messstelle Graz-Süd: Heuer schon 32 Tage über dem Grenzwert.
Bereits im ersten Quartal 2015 ist in Graz und in Leibnitz der Feinstaub-Jahresgrenzwert überschritten worden. In den anderen Bundesländern war die Feinstaubbelastung in den ersten drei Monaten vergleichsweise gering, informierte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) in einer Aussendung.
"Die stärkste Feinstaubbelastung weist die Messstelle Graz Süd auf, wo an 32 Tagen der Tagesgrenzwert überschritten wurde", berichtete VCÖ-Expertin Bettina Urbanek. Österreichs Immissionsschutzgesetz Luft schreibt vor, dass an maximal 25 Tagen die Tages-Feinstaubbelastung höher als 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft sein darf. Auch die Messstellen Graz Don Bosco (31 Tage), Graz Ost (28 Tage) und Leibnitz (28 Tage) haben bereits jetzt den Jahresgrenzwert überschritten. Köflach liegt mit 17 Tagen noch darunter. Bei Graz und Leibnitz besteht die Gefahr, dass heuer auch der EU-Grenzwert von maximal 35 Tagen mit zu hoher Feinstaubbelastung überschritten wird, machte der VCÖ aufmerksam.
Überschreitungen auch in Linz und Wien
Außerhalb der Steiermark weist Kittsee im Burgenland die höchste Feinstaubbelastung auf. Hier war an 13 Tagen zu viel Feinstaub in der Luft, in Linz-Römerberg, Wien-Taborstraße sowie in St. Andrä im Lavanttal wurde an zwölf Tagen der Grenzwert überschritten. Die stärkste Feinstaubbelastung in Niederösterreich gab es in Klosterneuburg (elf Tage), die höchste des Bundeslands Salzburg in der Landeshauptstadt am Rudolfsplatz (zehn Tage).
So gefährlich ist Feinstaub
Zu viel Feinstaub in der Luft ist gesundheitsschädlich. "Je kleiner die Partikel sind, umso gefährlicher sind sie. Kleinstpartikel können in die Lungenbläschen und den Blutkreislauf eindringen und so zu Krebs, Atemwegs- und auch Herz-Kreislauferkrankungen führen", erklärte VCÖ-Expertin Urbanek. Neben dem Heizen und der Industrie ist der Verkehr ein großer Verursacher von Feinstaub, berichtete der Club in einer Aussendung. Beim Verkehr enthalten neben den Dieselabgasen, die von der Weltgesundheitsorganisation WHO als krebserregend eingestuft werden, auch Abgase von Benzin-Pkw mit Direkteinspritzung Feinstaub. Zusätzlich trägt der Verkehr durch die Aufwirbelung des Straßenstaubs (Reifenabrieb, Split usw.) zur Feinstaubbelastung bei.
Im Unterschied zu Industrieanlagen, die in der Regel außerhalb der Wohngebiete sind, gelangt der vom Verkehr verursachte Feinstaub meist dort in die Luft, wo Menschen wohnen oder unterwegs sind, hieß es in der Aussendung des VCÖ. Die direkte Gesundheitsbelastung ist damit höher.