Die nähere Grabung und eventuell Entschärfung soll nach Mitternacht stattfinden.
Bei Vorbereitungen zu Grabungsarbeiten im Bahnsteigbereich des Grazer Hauptbahnhofes ist in vier Metern Tiefe ein schweres metallisches Objekt entdeckt worden, bei dem es sich auch um eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg handeln könnte. Das Objekt war mit einem Ortungsgerät entdeckt worden, bestätigten ÖBB und Sicherheitsdirektion Steiermark am Freitag entsprechende APA-Informationen. Die Verantwortlichen warten nun ab, bis sich nach Mitternacht möglichst wenig Personen am Bahnhof aufhalten und gehen dann an die Bergung - und möglicherweise Entschärfung.
Das metallische Objekt dürfte bereits am Donnerstag am Vormittag entdeckt worden sein. In der Folge verglichen die Behörden den Fundort mit dem sogenannten "Bombenkataster", der auf Luftaufklärungsbildern aus der Kriegszeit basiert und Einschlagkrater im ganzen Stadtgebiet aufzeigt. Bei ähnlichen Situation in Graz in der Vergangenheit hatte sich eine vermeintliche Bombe allerdings als Konglomerat von Bombensplittern bzw. in einem Fall als ein Kanalschuber entpuppt. Jedenfalls stehe der Entminungsdienst des Innenministeriums parat, wenn eine Spezialfirma das Objekt nach Mitternacht freilegt haben wird.
Falls es sich bei dem Objekt um eine Fliegerbombe handelt, so dürfte es ein Relikt könnte aus dem Zweiten Weltkrieg und US-amerikanischer Herkunft sein. 1944 und 1945 waren vor allem die Gleis- und Verschubanlagen, der Graz-Köflacher Bahnhof und der Hauptbahnhof Ziele der B-24 "Liberator"-Bomber der 15. US-Luftflotte, die von Süditalien aus operierte. Die Bahnanlagen und die umliegenden Industriebetriebe waren damals 24 Mal angegriffen worden.