In einem Lokal in der Grazer Sporgasse ist in der Silvesternacht gegen 4.00 Uhr ein tödlicher Brand ausgebrochen.
Stmk. Nach neuesten Informationen der Polizei wurden 21 Gäste so schwer verletzt, dass sie in ein Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Eine Person kam bei dem Brand ums Leben, ihre Identität war zunächst nicht geklärt. Die Stadtpolitik bestätigte dann als erstes, dass es sich um eine junge Frau handeln soll. Mindestens drei Personen sind weiterhin in intensivmedizinischer Betreuung.
Das ausgebrannte Lokal in der Grazer Sporgasse
Wie sich am Abend des Neujahrstages herausstellte, ist die tödlich verunglückte Person eine junge Niederösterreicherin. "Die bislang unbekannte Frau, die beim Brand tödliche Verletzungen erlitten hatte, konnte nun identifiziert werden. Es handelt sich um eine 21-Jährige aus dem Bezirk Mödling. Die Angehörigenverständigung ist erfolgt. Eine Obduktion wurde seitens der Staatsanwaltschaft Graz angeordnet", so die Landespolizeidirektion Steiermark in einer Mitteilung.
Sternspritzer schuld an Drama?
Mindestens drei weitere Personen erlitten laut oe24-Infos schwerste Verbrennungen - vor allem im Gesicht. Ein Betroffener schwebt in weiter in akuter Lebensgefahr. Die Ursache des Feuers war zunächst unklar. Wie sich nun herausstellte, wurden unmittelbar vor dem tragischen Unglück vor dem Lokal Sternenspritzer verwendet. Videos auf den sozialen Medien zeigen junge Männer, wie sie laut gröhlend damit hantieren.
Videos auf sozialen Medien zeigen Sternspritzer-"Gaudi" kurz vor dem Ausbruch des Brandes.
Technischer Defekt als möglicher Auslöser
Der Brand war im Lokal im Eingangsbereich (Foyer) entstanden und hat sich dann auf Einrichtungs- und Dekorationsgegenstände ausgebreitet. Dadurch dürfte es zu einer starken Rauchentwicklung gekommen sein, die zu den Verletzungen der anwesenden Personen geführt hat. In diesem Bereich konnte eine technische Brandursache nach derzeitigem Ermittlungsstand ausgeschlossen werden. Weitere Details sind noch Gegenstand von Ermittlungen.
Bürgermeisterin reagiert schockiert
Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) reagierte zu Mittag mit einer Aussendung auf die Tragödie. Sie dankte den Einsatzkräften und sagte: "Nach diesem Schock kann ich den Angehörigen und Freunden der Unglücksopfer nur mein tiefes Mitgefühl ausdrücken und darauf hoffen, dass alle Verletzten wieder gesund werden." Der Aussendung zufolge handelt es sich bei der verstorbenen Person um eine junge Frau. Die Polizei bestätigte dies zunächst nicht.
Wegen Silvester standen die Rettungsorganisationen in Bereitschaft, sagte ein Polizeisprecher zur APA, deshalb waren die Einsatzkräfte innerhalb weniger Minuten nach dem ersten Notruf bei der Bar. Das Rote Kreuz stand mit zehn Rettungswagen, drei Notarzteinsatzfahrzeugen, zwei Notfallwagen und einem Kommandofahrzeug im Einsatz. Am Karmeliterplatz wurde kurzfristig eine Erstversorgungsstelle eingerichtet. Von dort wurden die Verletzten in die umliegenden Krankenhäuser gebracht.
Grazer Polizei voll im Einsatz
Insgesamt war die steirische Polizei in der Silvesternacht "stark gefordert", hieß es in einer vorläufigen Bilanz am Montagvormittag. Innerhalb von 24 Stunden waren knapp 1.600 Notrufe eingelangt, fast 700 Einsätze wurden im ganzen Bundesland abgearbeitet. Hotspots waren der Ballungsraum Graz und die Bezirkshauptstädte. Vor allem ging es um das Abfeuern pyrotechnischer Gegenstände und Lärmerregung.
360 Mal stellten die steirischen Polizistinnen und Polizisten Feuerwerkskörper und Böller sicher, bei rund 150 Amtshandlungen. Für die Betroffenen gab es Anzeigen und Organmandate, denn das Abfeuern ist im Ortsgebiet verboten. Mehrere Brände wurden in der Silvesternacht durch Feuerwerkskörper und Böller ausgelöst. Müllcontainer und eine Hecke mussten gelöscht werden. Verletzte wurden hier vorerst keine gemeldet.
Die offiziell organisierten Silvesterfeierlichkeiten in der Grazer Innenstadt mit Licht-Shows waren mit rund 50.000 Besuchern über den ganzen Abend (Angabe des Veranstalters, Anm.) gut besucht. Die Kapazität des Hauptplatzes wurde laut Polizei jedoch nicht voll ausgeschöpft. Amtshandlungen größeren Ausmaßes gab es keine, ebenso keine nennenswerten Auseinandersetzungen unter den Besuchern oder Angriffe auf die Polizei.