Ein junger Polizist ist am Donnerstag in Graz wegen der Vergewaltigung einer Kollegin zu einer teilbedingten Freiheitsstrafe verurteilt worden.
Der Beamte wurde beschuldigt, sich während einer Dienstfahrt an einer Kollegin vergangen zu haben. Die Frau zeigte den Vorfall erst Monate später an, der Polizist leugnete die Tat von Anfang an vehement.
Der angeklagte Polizist und seine Kollegin waren im Mai vorigen Jahres in der Nacht unterwegs, um in Lokalen Jugendschutzkontrollen durchzuführen. Bei einer dieser Fahrten legten die beiden eine Rauchpause ein. Dabei soll es nach Angaben der Frau zu sexuellen Übergriffen und einer Vergewaltigung durch den 24-Jährigen gekommen sein. Seine Kollegin wehrte sich nicht. "Wir reden von einer im Nahkampf ausgebildeten Polizisten", gab die Verteidigerin zu bedenken.
Der junge Polizist leugnete die Vorfälle von Anfang an. Seine Kollegin fuhr auch ein weiteres Mal mit ihm in der Nacht auf Streife, ohne diesen - freiwilligen - Jugendkontrolldienst abzusagen oder um einen anderen Partner zu bitten. Sie zeigte den Vorfall schließlich drei Monate später an. Die Verhandlung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Der Polizist wurde schließlich zu einer Freiheitsstrafe von 14 Monaten, drei davon unbedingt, verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.