Er wird nicht nur verdächtigt die Synagoge beschmiert, sondern auch den Präsidenten der Jüdischen Gemeinde in Graz mit einem Holzprügel attackiert zu haben.
Nur einen Tag nach der brutalen Holzprügel-Attacke auf Elie Rosen, dem Präsident der Jüdischen Gemeinde in Graz, konnte ein Verdächtiger gefasst werden. Am Sonntagabend wurde ein 31-Jähriger von Radpolizisten in Graz geschnappt. Ersten Informationen aus dem Innenministerium zufolge zeigte er sich geständig. Bei dem Mann, für den die Unschuldsvermutung gilt, handelt es sich um einen Syrer, der vor sechs Jahren als Flüchtling nach Österreich kam.
Dank dem raschen Einschreiten der Polizei, dem LVT und dem BVT konnte heute der mutmaßliche Angreifer in Graz festgenommen werden. 1/3
— Karl Nehammer (@karlnehammer) August 23, 2020
Insgesamt werden dem Täter bisher sieben Delikte zugeschrieben: Sachbeschädigungen durch Steinwürfe oder Schmieraktionen, in einem Fall soll er es auch auf ein Etablissement im Rotlichtmilieu abgesehen haben.
Rosen war am Samstagabend, als er sein Auto verlassen hatte, von dem Unbekannten mit einem Holzprügel, offenbar einem Baseballschläger, angegriffen worden. Der Präsident flüchtete in letzter Sekunde zurück ins Auto, wo er die Zentralverriegelung aktivierte. Danach schlug der Angreifer noch mit dem Baseballschläger auf das Fahrzeug ein, bevor er mit seinem Fahrrad flüchtete.
Mittlerweile wurde aufgrund der Causa die Ermittlungsgruppe "Achava" eingerichtet. "Achava" ist hebräisch und bedeute Brüderlichkeit, schilderte Rupert Meixner, Chef des Landesamtes Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT).
Noch am selben Abend des Angriffs hat Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) mit Rosen gesprochen. "Ich hatte gestern ein gutes Gespräch mit Elie Rosen. Es gibt einen engen Schulterschluss zwischen den Sicherheitsbehörden und der israelitischen Kultusgemeinde", so der Innenminister gegenüber "ÖSTERREICH".
Nehammer trifft Rosen und Deutsch
Darüber hinaus haben Verfassungschutz und Cobra den routinemäßigen Personen- und Objektschutz bei jüdischen Einrichtungen verschärft. „Sämtliche jüdische Einrichtungen werden verstärkt überwacht“, so Nehammer. Für Montagvormittag hat der Innenminister ein Treffen mit IKG-Präsident Oskar Deutsch, dem Präsidenten der jüdischen Gemeinde Graz Elie Rosen, Ministerin Karoline Edtstadler und dem Verfassungsschutz-Direktor Johannes Freiseisen organisiert. Die anschließenden Pressestatements sehen Sie am Montag um 12 Uhr LIVE auf oe24.TV.