Die organisierte Kriminalität durch ausländische Banden hat einen neuen Gipfel erreicht: In Graz stahlen Täter in einer Nacht 40 Motorräder.
Die Kriminalisten gehen davon aus, dass der Coup bei Euro Motors in der Grazer Harter Straße von langer Hand vorbereitet war. Eher unwahrscheinlich ist, dass die Diebe zufällig angerufen hatten und durch das Tonband inspiriert worden waren: „Werte Kunden, wir sind von 24.12. bis 15.1. auf Betriebsurlaub und sind am Montag, den 18. Jänner, wieder für Sie da...“
Niemand hörte Alarm
Faktum ist, dass die (bisher
unbekannten) Täter in der Nacht auf Samstag, den 16. Jänner, mit einem oder
vielleicht auch zwei Lkw zu dem in der Biker-Szene recht bekannten Geschäft
im Westen von Graz kamen. Ohne sich über die akustische Alarmanlage zu
kümmern (die niemand hörte und die auch nicht mit der Polizei oder sonst
einem Sicherheitscenter verbunden ist), brach die Bande ein Schloss zum Hof
des Motorradhändlers auf.
Wie die Ermittler später rekonstruieren konnten, sind die flinken und körperlich sicher fitten Ganoven mit den Transportfahrzeugen in den Hof –und brachen die Tür zu den KTM-Ausstellungsräumen auf. Dort standen in Reih und Glied 50 orange Enduros, einige Dukes, zwei Mofas und ein Moped.
Fast leergeräumt
Derzeit kann niemand sagen, wie lange die
Bande benötigte, um das bekannte Biker-Geschäft fast leerzuräumen. Und: Ob
sie keinen Platz mehr in den Lkws hatten oder ob sie gestört wurden, dass
sie am Ende zehn heiße Öfen am Tatort zurückließen.
Das Stadtpolizeikommando Graz – Hinweisetelefon 059133/65/3333 – ist sich sicher, dass die Beute im Einkaufswert von 300.0000 und im Verkaufswert von 500.000 Euro längst nicht mehr in Österreich ist. Die Bande dürfte auf den Balkan oder nach Osteuropa entkommen sein.