Bürger besorgt
Haftzentrum spaltet ganz Vordernberg
17.09.2009
Vordernberg könnte bald ein Schubhaftzentrum bekommen. Die Einwohner schwanken zwischen Hoffnung und Besorgnis.
Ein Riss geht durch Vordernberg (Bezirk Leoben). Wie berichtet, hat sich die obersteirische Ortschaft als Standort für ein Schubhaftzentrum ins Spiel gebracht. Seitdem wird in der Gemeinde über die Vor- und Nachteile gestritten.
Bürgerversammlung
Am Dienstagabend fand eine
Bürgerversammlung zum Schubhaftzentrum statt. Rund 200 Vordernberger waren
gekommen, um über das „heiße Eisen“ zu diskutieren. Die Veranstaltung
verlief über weite Strecken ruhig und sachlich. Während sich ein Teil der
Einwohner vor einer Zunahme der Kriminalität fürchtet, sehen andere die
Chancen für die von Abwanderung geplagte Gemeinde – laut Innenministerin
Maria Fekter (VP) soll das Zentrum 170 Jobs bringen. Beamte des Ministeriums
machten Stimmung für die Fekter-Pläne und wiesen auf die positiven
wirtschaftlichen Effekte für die Region hin.
Kritik
Ab Freitag können im Gemeindeamt Einwände gegen das
Zentrum vorgebracht werden. Wird das Schubhaftzentrum gebaut, werde bald ein
Flüchtlingslager folgen, glaubt BZÖ-Chef Gerald Grosz. Das BZÖ werde im
Nationalrat gegen diese „Zwangsbeglückung“ kämpfen. Aufatmen dagegen in
Leoben, das bisher der von Fekter favorisierte Standort war und das sich
vehement gegen das Zentrum wehrt: Man sei froh, dass die Montanstadt in
dieser Causa „Konkurrenz“ bekommen habe, heißt es aus dem Rathaus.