Schwere Unwetter

Hagel lag 30 cm hoch in der Stmk

31.07.2009

Wieder Unwetter: Straßen sind unpassierbar, Keller geflutet. Hagel lag 30 cm hoch.

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Heftige Unwetter haben am Donnerstagabend in Kärnten und in der Steiermark zu Überschwemmungen und Vermurungen geführt.

Kärnten - Bundesstraße weggerissen
In der Gemeinde Krems wurde die Katschberg-Bundesstraße (B99) auf einer Länge von zehn Metern völlig weggerissen, die Straße musste gesperrt werden. Der Verkehr wird über die Tauernautobahn (A10) umgeleitet, die Sperre bleibt nach Angaben der Polizei eine Woche lang aufrecht. Die Mautpflicht auf der A10 ist am Freitag daher befristet aufgehoben worden. Die Aufhebung gilt für die Dauer der Sperre der Katschberg-Bundesstraße.

Schwere Schäden gibt es auch an der Innerkremser Landesstraße, die Ortschaft ist derzeit nur über Salzburg erreichbar. Mit den Sanierungsarbeiten an der B99 wurde noch am Freitag begonnen, die Fahrbahn wurde teilweise unterspült, auf zehn Meter Länge sogar komplett weggerissen. Wie lange die Sanierung der Innerkremser Landesstraße dauern wird, ist vorerst unklar, die Arbeiten werden jedoch sicher bis Jahresende dauern. Die Fahrbahn ist an mindestens zehn Stellen teilweise komplett weggespült worden, zahlreiche Abschnitte sind zudem unterspült und daher unpassierbar. Die Zufahrt über Salzburg ist laut Polizei derzeit ebenfalls nur eingeschränkt möglich. Das Befahren wird nur für "unbedingt notwendige Versorgungsfahrten" genehmigt. Wie lange diese Einschränkungen gelten, war vorerst nicht bekannt.

Die Nockalmstraße ist von der Maustelle Innerkrems ebenfalls gesperrt, und zwar bis zur Karlbad-Hütte. Von der anderen Seite, der Mautstelle Patergassen aus, ist die Straße jedoch unbehindert befahrbar. Auch hier war vorerst unklar, wie lange es dauern wird, bis die Straßenschäden repariert sind.

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Die Wassermassen beschädigten nicht nur die Bundesstraße, in mehreren Ortschaften in der Gemeinde im Bezirk Spittal wurden Keller überflutet, Murenabgänge richteten teils schwere Schäden an.

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Vermurungen und Überschwemmungen gab es auch in Bleiburg (Bezirk Völkermarkt), in Friesach (Bezirk St. Veit/Glan) sowie in Frantschach-St. Gertraud (Bezirk Wolfsberg). In Bleiburg wurden Straßen verlegt, die Feuerwehren standen im Dauereinsatz. In Friesach wurden mehr als 20 Keller überflutet. In Frantschach trat ein Bach über die Ufer und überschwemmte eine Straße auf rund 100 Meter Länge. Verletzt wurde niemand, die Höhe des Schadens im südlichsten Bundesland war am Freitag noch nicht abschätzbar.

Steiermark
Schwere Unwetter haben am Donnerstagabend die Südwest- und die Obersteiermark heimgesucht: Zwei Menschen sowie ein Hund mussten aus einem Haus, das einen Meter unter Wasser stand, gerettet werden. Der Zugverkehr der Graz-Köflacher-Bahn lag zwischen Preding und Lannach still. Straßen wurden überflutet und zwei Gebäude brannten nach Blitzschlägen nieder.

In Lieboch beschädigte ein Hagelsturm das Kirchendach schwer - auf der A2 lag der Hagel bis zu 30 cm hoch, die Autobahn wurde vorübergehend gesperrt. Einige Ortschaften glichen einer Winterlandschaft - wie hier in Lannach:

 
(c) Feuerwehr Deutschlandsberg

In Hitzendorf und Thal knickte der Sturm Bäume ein. Eine Starkstromleitung wurde beschädigt.

Hunderte Feuerwehrmänner- und Frauen von 24 Feuerwehren standen nach scheren Unwettern inklusive starkem Hagelschlag am Donnerstagabend (30.07.2009) im Bezirk Deutschlandsberg im Einsatz. Besonders stark betroffen waren die Gebiete um Lannach und St. Josef.

In St. Josef (Bezirk Deutschlandsberg) trat der Oisnitzbach - für gewöhnlich ein stilles Bächlein - über die Ufer und flutete Straßen und Häuser. Das Wasser kam so schnell, dass die zwei Bewohner sich mit ihrem Hund nur noch auf einen Tisch flüchten konnten. Die Feuerwehrhelfer konnten sie unverletzt bergen. Ein Zug, der Richtung Preding unterwegs war, wurde in letzter Sekunde vor dem unterspülten Gleiskörper angehalten.

Wasser bis zur Bettkante
Eine Person,die in ihrem Haus im Bett schlief, musste von der Feuerwehr gerettet werden. Die Wassermassen sind bis in ihr Schlafzimmer eingedrungen und stand schon bis zur Bettkante.

 
(c) Feuerwehr Deutschlandsberg

Ein Weiterkommen war nur mit Traktoren oder sehr hochgebauten Feuerwehrfahrzeugen möglich. Die Ortsdurchfahrt von Oisnitz musst daher für den gesamten Verkehr gesperrt werden.

 
(c) Feuerwehr Deutschlandsberg

Zwei Personen und drei Hunde mussten aus einem Haus, welches ca. 1 Meter unter Wasser stand gerettet werden. Mensch und Tier retteten sich bis zum Eintreffen der Feuerwehr auf einen Tisch. Über ein Fenster wurden sich in Sicherheit gebracht.

Hangrutsch bedrohte Haus
Ein Hang setzte sich in Bewegung, kleinere Muren gingen ab: Aus einem darunterliegenden Haus wurden zwei Personen gerettet.

 
(c) Feuerwehr Deutschlandsberg

Der Hang wurde mit abgedeckt, um ein weiteres Eindringen von Wasser zu verhindern.

Bahnverkehr lahmgelegt
Der gesamte Bahnverkehr der Graz-Köflacher-Bahn zwischen Preding und Lannach musste eingestellt werden. Teile des Gleiskörpers wurden unterspült bzw. überflutet. Ein Personenzug, welcher Richtung Preding unterwegs war, konnte in letzter Sekunde noch angehalten werden.

Brände nach Blitzen
Blitze lösten im Zuge des Gewitters Brände in einem Heizlagerraum im Bezirk Bruck, einem Geräteschuppen im Bezirk Liezen und in einem Stall im Bezirk Voitsberg aus. Während der Schuppen und der Stall in Flammen aufgingen und einen Schaden von mehr als 140.000 Euro anrichteten, konnte die elektrischen Hackschnitzelanlage von der Feuerwehr weitgehend gerettet werden. Bei dem Brand des Geräteschuppens kam der 34-jährige Besitzer bei Löschversuchen zu Sturz und erlitt einen offenen Unterschenkelbruch.

Zahlreiche Straßen mussten wegen Überflutungen gesperrt werden. Die Asfinag befreite mit Schneepflügen die Autobahnen A2 und A9 von Schmutz und Wasser. Im Raum Lieboch kam zum Starkregen auch noch Hagel dazu. Rund drei Zentimeter große Schloße gingen nieder und verwandelten die Umgebung in eine "Winterlandschaft".

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