Osterfeuerverbot in Graz und acht Umlandgemeinden: Sünder berappen „ein paar hundert Euro“.
Die „Osterfeuer-Sheriffs“ sind derzeit wieder in Graz und Umgebung
unterwegs. Bekanntlich gilt in dem vom Feinstaub geplagten Großraum Graz ein
Verbot sogenannter Brauchtumsfeuer. Zuständig für die Osterfeuer-Kontrollen
ist die Berg- und Naturwacht.
Mobile Sheriffs
„Wir
kontrollieren schon seit vergangener Woche und sind mit zwei Fahrzeugen und
sechs bis acht Personen im Einsatz. Und wir müssen auch am Sonntag noch
einmal ausrücken“, erklärt Naturwacht-Gebietsleiter Gottfried Ritz. „Wenn
man sieht, dass schon was aufgeschlichtet ist, wird man ein Gespräch mit dem
Betreffenden führen. Die meisten haben Verständnis.“Zu
streng sei man nicht, glaubt Ritz: „Wenn vor einer Kirche ein kleines Feuer
gemacht wird, da sagt man nix, da machen wir sogar mit. Aber die große
Müllverbrennung ist das Schlimme. Normales, trockenes Holz verbrennt und
raucht nicht, Unrat schon.“
Anzeigen
Der Osterfeuer-Sheriff berichtet, dass es manchmal mit
gutem Zureden allein nicht getan ist: „Anzeigen waren in den Jahren zuvor
nötig, die Leute sind mit allen möglichen Ausreden ausgestattet. Im Großen
und Ganzen hält sich die Bevölkerung aber schon daran.“ So ist Ritz
zuversichtlich, heuer nicht viele Osterfeuer-Strafzettel zu verteilen. „Wir
können heuer vorhersagen, dass nicht allzu viel passieren wird.“ Wobei man
bei uneinsichtigen Übeltätern nur die Meldung ans Magistrat weitergebe, so
Ritz. Dieses sei dann für die Strafhöhe zuständig.
Hohe Strafe
Laut dem Büro von Umweltreferentin Lisa Rücker
(Grüne) setzte es im Vorjahr sieben Anzeigen. Auch heuer wird kontrolliert
und abgestraft, denn „das ist eine wichtige Maßnahme gegen die
Feinstaubbelastung.“ Das unerlaubte Entfachen von Osterfeuern kann ganz
schön teuer werden. Die Bußgelder richten sich nämlich nach dem
Immissionsschutzgesetz-Luft – bis zu 7.270 Euro Strafe sind möglich. Soviel
knöpft die Stadt Graz den Sündern normalerweise zwar nicht ab – „aber ein
paar hundert Euro kostet es sicher“, meint Wolfgang Weber vom städtischen
Strafreferat. Die Höhe der Geldbuße richte sich auch nach dem jeweiligen
sozialen Verhältnissen: „Ein Primarius kann 500 Euro leicht verschmerzen.“