Flasche Impfässe
Illegaler Welpenhandel aufgeflogen
21.01.2012
Die mutmaßlichen Betrüger in der Steiermark verlangten bis zu 500 Euro pro Hund.
Das Landeskriminalamt Steiermark ermittelt gegen ein Pärchen, das seit 2009 Welpen - vorwiegend Kampfhunde - mit gefälschten Impfpässen verkauft haben soll. Die mutmaßlichen Betrüger hatten die Welpen in osteuropäischen Ländern günstig gekauft und anschließend über eine Internetplattform zum Preis zwischen 300 und 500 Euro - mit dem Hinweis "reinrassig, geimpft, gechipt und entwurmt" - angeboten. Die Dokumente waren allerdings gefälscht, so die Sicherheitsdirektion am Samstag. Bisher haben sich vier Geschädigte gemeldet, die Polizei sucht nun nach weiteren.
Die Tiere wurden von dem 41 Jahre alten Steirer in osteuropäischen Ländern erworben, sie waren zumeist zwischen wenigen Wochen und sechs Monaten alt, sagte Bezirksinspektorin Rosemarie Berger. Den Käufern wurde ein Impfdokument eines Tierarztes übergeben, der aber laut Tierärztekammer nicht existiert. Die angeführte Telefonnummer ist auf eine Privatperson aus Wien angemeldet. Auch die Nachweise über Schutzimpfungen und über den eingesetzten Chip waren gefälscht.
Einige der Tiere erkrankten nach dem Verkauf aufgrund der fehlenden Impfungen, mussten kostenintensiv behandelt oder sogar eingeschläfert werden. Es handelte sich um Pitbulls, Bulldoggen und Hirten- sowie Hütehunde. Einige waren Mischlinge, obwohl sie als reinrassig deklariert waren. Angebahnt wurden die "Geschäfte" auf der Internetplattform "willhaben.at". Der Verkauf fand meist an Tankstellen oder Raststätten in der Oststeiermark vorwiegend entlang der Südautobahn (A2) statt. Das Pärchen - der Mann dürfte der Haupttäter sein, seine 30 Jahre Lebensgefährtin war zumindest bei einem Hundehandel dabei - ist inzwischen von der Oststeiermark ins Burgenland übersiedelt.
Vier Geschädigte wurden bisher von der Polizeiinspektion Söchau (Bezirk Fürstenfeld) und dem LKA ermittelt. Es gebe Hinweise, dass noch weitere Personen im gesamten Bundesgebiet "Kunden" des Pärchens - der Vorwurf lautet auf schweren gewerbsmäßigen Betrug - gewesen seien, so Berger. Daher ersucht man weitere Geschädigte, sich beim Journaldienst des Landeskriminalamtes Steiermark unter der Telefonnummer 059/133/60-3333 zu melden.