Neue Studie
Jedes 3. Kind Opfer von Passivrauchen
13.05.2009
Eine steirische Studie liefert erschütternde Zahlen über das Verhalten von rauchenden Eltern. Jede dritte Raucherin würde auch als Schwangere ihrem Laster frönen.
Jedes dritte Kind in der Steiermark ist zu Hause Zigarettenrauch ausgesetzt, jedes vierte müsse täglich "mitrauchen". Eine neue "Rauchfrei-dabei" Kampagne des Landes Steiermark soll nun zum Umdenken bei Eltern führen. Claudia Kahr, Geschäftsführerin der Suchtpräventionsstelle VIVID, warnt: "Viele Eltern wissen, dass Passivrauchen schädlich ist, der Weg zur Umstellung ist aber weit."
Neue Werbekampagne
"Ich darf schon rauchen": Mit diesen Worten
und dem Bild eines vier Monate alten Kindes sollen in den nächsten Wochen
Eltern und Erwachsene in der Steiermark auf die Gefahren des Passivrauchs
sensibilisiert werden. Kinder seien dem Zigarettenrauch besonders
ausgesetzt, so Gesundheitslandesrat Helmut Hirt (S) anlässlich der
Präsentation der neuen Kampagne: "Sie müssen rauchen, auch wenn sie gar
nicht wollen". Obwohl laut Studie über 97 Prozent der Steirer wüssten, dass
Passivrauch für Kinder schädlich ist, seien 36,8 Prozent der zehn- bis
15-Jährigen dem Qualm ausgesetzt.
Vielfältige Erkrankungen
Jedes fünfte Kind klage über
direkte Auswirkungen des Passivrauchs in Form von Kopfschmerzen, erklärte
die Generaldirektorin der STGKK, Andrea Hirschenberger. Die Organe eines
Kindes seien noch nicht voll ausgebildet, außerdem hätten Kinder einen
schnelleren Stoffwechsel und eine höhere Atemfrequenz, wodurch mehr
Schadstoffe aufgenommen würden. Das Risiko an Asthma, Bronchitis oder Herz-
und Gefäßerkrankungen zu leiden, sei dadurch ungleich höher.
Schwangere Raucher
Besonderes Augenmerk liege laut Hirschenberger
in der Sensibilisierung schwangerer Frauen. Jede dritte Raucherin würde auch
als Schwangere ihrem Laster frönen. Ziel sei es, die Partner in die
Entwöhnungsprogramme miteinzubeziehen, um für die werdenden Mütter die
Abstinenz leichter zu gestalten.