Vor Gericht: 17-Jähriger soll den Freund (16) hingerichtet haben
Eine Drogen-Party mit tödlichem Ausgang. Zuvor kam es zu mehreren Sexattacken. Was geschah in der Nacht auf den 23. Juni 2014 in der Kellerwohnung? Ein klassischer „Mord“, wie ihn Staatsanwältin Kathrin Heidinger schildert. Oder doch ein „tragischer Unfall, mit dem eine Geiselnahme zu Ende ging“, wie Verteidiger Gerald Ruhri ausführt. Vor den Geschworenen und dem Senat von Richter Raimund Frei sitzt ein schmächtiger, 17-jähriger Bursche, schwarze Hose, blaues Hemd, ruhig, fast zu ruhig. Er soll einen 16-Jährigen erschossen haben, nachdem dieser ihn aufgefordert hatte, die Freundin zu vergewaltigen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Drama. 30 Stunden dauerte das Drama bis zum tödlichen Schuss aus einem Kleinkalibergewehr, der sein Opfer ins Auge traf. Dann brachten der Bursche und sein Opa die Leiche per Taxi nach Ungarn – das ist als Störung der Totenruhe angeklagt. Vorweg schoss sich der Verteidiger auf Gutachterin Adelheid Kastner ein. Ihr Gutachten basiere auf Internet-Blogs und Gerüchten, etwa, dass er als Kind ein Meerschweinchen aufgespießt haben soll. Sie hält den 17-Jährigen für gefährlich – Einweisung. Der Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt – Urteil im April.