'Letzte Generation'

Klimaaktivisten sehen sich an Grazer TU Graz "schikaniert"

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Rektor warf Aktivisten der "Letzte Generation" Sachbeschädigung und Besitzstörung vor - Sprecherin: "Es geht um Sticker und Diskussionen in Vorlesungen"

Die "Letzte Generation" hat am Mittwoch Kritik am Umgang der TU Graz mit Aktionen der Klimaschutzgruppe am dortigen Unicampus geübt: Nach Aktivitäten im Zuge einer sogenannten "Mobilisierungsphase" habe ihnen Rektor Horst Bischof Sachbeschädigung und Besitzstörung vorgeworfen. "Es geht um Sticker und Diskussionen in Vorlesungen und das wird nun als Sachbeschädigung und Besitzstörung interpretiert", empörte sich "Letzte Generation"-Sprecherin Anna Freund gegenüber der APA.

E-Mail des Rektors brachte Fass zum Überlaufen

Anlass ihres Ärgers ist eine E-Mail des Rektors, die ein Klimaaktivist und ebenfalls Studierender der TU Graz jüngst erhalten hat. Darin wurde vonseiten des Rektors für die Entfernung von "Letzte Generation"-Werbeaufklebern Kosten von 3.000 Euro in den Raum gestellt. "Für Studierende sind solche Beträge existenzbedrohend. Dass er mich zusätzlich zivilrechtlich verfolgen will, nur weil ich in Vorlesungen über die Klimakrise gesprochen habe, hätte ich von der TU Graz nicht erwartet", so Simon Marcher, betroffener Aktivist und Studierender an der TU Graz.

"Die Professoren waren über unsere Auftritte informiert, die Auftritte haben maximal fünf Minuten gedauert und viele zeigten sich solidarisch mit uns, es ist nichts eskaliert - und jetzt bekommen wir ein Mail, in dem die Aufrufe als 'störendes Geplärre' bezeichnet werden und in dem den engagierten Studierenden mit zivil- und strafrechtlichen Klagen gedroht wird", zeigte sich die Sprecherin irritiert. Für die "Letzte Generation" sei das "unverständlich, vor allem wo sich die TU Graz selbst Nachhaltigkeit und Fortschritt auf die Fahnen schreibt", so Freund.

Dem Mail des Rektors habe man geantwortet und auch bedauert, dass die Aufkleber nun Mühe bei der Entfernung machen. "Hier wird allerdings unterschiedlich vorgegangen, denn andere Pickerl im Uniumfeld scheinen den Rektor nicht so zu stören, dass dafür 3.000 Euro zu ihrer Entfernung ausgegeben werden würden", kommentierte die Sprecherin weiter.

Für Sachbeschädigung 'kein Verständnis' 

Vonseiten des Rektorates der TU Graz hieß es dazu auf Anfrage der APA: "Die TU Graz bekennt sich zu den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz und hat darum unter anderem als erste Universität Österreichs eine Roadmap festgelegt, um bis 2030 klimaneutral zu sein. Schon aus diesem Grund verstehen wir die Anliegen der 'Letzten Generation' und stehen einem Austausch auch offen gegenüber. Wenn es im Zuge der Aktionen allerdings zu unerwünschten Störungen des Universitätsbetriebs und Sachbeschädigungen kommt, haben wir dafür kein Verständnis."

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