15-Jährige angezeigt

Kopftuch versengt- kein religiöses Motiv

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Die beiden 15-Jährigen, die einer muslimischen Mitschülerin das Kopftuch versengt hatten, wurden wegen versuchter Körperverletzung angezeigt. Sie wollten der Kollegin einen "Schrecken einjagen".

Die Tat zweier 15-Jähriger, die einer muslimischen Mitschülerin das Kopftuch versengt haben, war nicht religiös motiviert. Zu diesem Ergebnis kommt das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung. Dessen Leiter, Alexander Gaisch, übte am Donnerstag auch Kritik am Vorgehen der Schule: Es sei zumindest "verwunderlich", dass keine Anzeige erstattet worden sei. Immerhin gehe es um ein Offizialdelikt.

Nach Darstellung des Schulbetreibers Caritas habe die Schulleitung erst am Tag danach von dem Vorfall, der auf einem Ausflug passiert war, erfahren und der Mutter des Opfers nahegelegt, Anzeige zu erstatten. Diese wiederum wollte eine letztlich nicht erfolgte Entschuldigung abwarten und ging erst nach drei Tagen zur Polizei.

Streit über Sitzplatz
Die Tat wurde nicht aus religiösen Gründen begangen. "Es war wichtig, das auszuschließen", begründete Gaisch die Vernehmungen und Umfeldabklärungen, die erfolgt seien. Es habe sich herausgestellt, dass der Konflikt mit einem Streit über einen Sitzplatz in der Klasse begonnen und sich fortgesetzt habe. Mit der Tat, dem versuchten Anzünden des Kopftuchs, habe man der Mitschülerin "einen Schrecken einjagen" wollen, berichtete der Ermittlungsleiter. Die Erhebungen seien nun abschlossen, eine Anzeige wegen versuchter Körperverletzung sei an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet worden.

Vorgehensweise der Schulleitung "vertretbar"
Aus Sicht des Landesschulrates war die bisherige Vorgehensweise der Schulleitung in diesem Fall "durchaus vertretbar": Die Mutter des Mädchens sei von Anfang an eingebunden gewesen. Man habe das Problem vorerst aus "pädagogisch und psychosozialer Sicht" lösen wollen. Mit den Betroffenen und Eltern seien mehrere Gespräche erfolgt. Nachdem zuerst eine weitgehende Einigung aller Beteiligten über die weitere Vorgehensweise erreicht werden konnte, die Mädchen aber dann doch nicht einsichtig waren, wurde der "konsequente Schritt" des Schulverweises gesetzt, hieß es vonseiten des Landesschulrates.

"Normalität wieder finden"
An der Schule versucht man nach der Suspendierung der beiden beschuldigten Schülerinnen laut Caritas-Sprecher Harald Schmied "die Normalität wieder zu finden". Der schulpädagogische Dienst wurde beigezogen, in den kommenden Tagen und Wochen soll der Vorfall in Einzelgesprächen und "mit der ganzen Klasse" aufgearbeitet werden.

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