Bei einer Verkehrskontrolle in der Steiermark wurde einer Lkw voller exotischer Tiere gefasst. Erhebliche Tierschutzmängel wurden festgestellt.
Polizisten der Landesverkehrsabteilung Steiermark staunten nicht schlecht, als sie auf der Südautobahn (A2) in Mooskirchen (Bezirk Graz-Umgebung) einen Tiertransporter kontrollierten und dabei auf Krokodile, fünf Boa Constrictors, Störche, Warane und Frösche stießen. Das aus Warschau kommende Fahrzeug war nach Rom unterwegs und hatte insgesamt fünf Krokodile, 29 Störche, zehn Schlangen, neun Warane, drei Kakadus und 30 Frösche an Bord, so die Sicherheitsdirektion Steiermark am Montag. Herbei gerufene Tierärzte stellten gravierende Tierschutzmängel fest, der Fahrer wurde angezeigt.
Zu wenig Platz und Frischluft
Der Wagen war Polizisten wegen
seines desolaten Zustandes aufgefallen und deshalb kontrolliert worden. Die
Sache hatte sich bereits Freitagabend gegen 17.00 Uhr abgespielt, wurde aber
erst jetzt bekanntgegeben. Laut Exekutive war die erlaubte Transportdauer
schon erheblich überschritten. Die Störche wurden zudem zu zweit in Kisten
transportiert, weshalb die Verletzungsgefahr groß war. Die Tränkung der
Störche erfolgte mittels Kübel und Strick. 28 der 30 Frösche waren wegen der
rohen Transportweise bereits verendet. Die kleinen Warane fand man in
Zeitungspapier eingewickelt vor. Einen Transport dieser Art habe man zum
ersten Mal angehalten, so Wolfgang Teutschl von der Landesverkehrsabteilung.
Den Kakadus fehlte in einer Transportbox ebenfalls der nötige Platz. Weiters mangelte es an ausreichender Frischluftzufuhr, ebenso an Hinweisen auf den Transportboxen, dass darin gefährliche und scheue Tiere seien. Einige der Tiere fallen zwar unter das Washingtoner Artenschutzabkommen, aber der Lenker hatte die erforderlichen Genehmigungen zum Transport bei sich. Nachdem die Tiere getränkt und untersucht worden waren, durfte der Fahrer seinen Weg fortsetzen.