Der Steirer hat Schlepper überrascht, als sie gerade Flüchtlinge "verladen" wollten.
Ein steirischer Lkw-Fahrer ist vergangenen Freitag im französischen Calais von Menschenhändlern attackiert und krankenhausreif geprügelt worden. Der Lenker dürfte die Schlepper in den frühen Morgenstunden überrascht haben, als sie gerade dabei waren, Flüchtlinge im Bereich der Hinterachse seines Sattelschleppers zu "verladen". Die Fahrer sind gefährdet, klagte der betroffenen Unternehmer.
Gerade in Frankreich nehme die Schlepperproblematik an Aggressivität zu, meinte er. Betroffen seien hauptsächlich Lenker, die mit der Fähre nach Großbritannien übersetzen, meinte auch Rudolf Bauer vom Fachverband der Güterbeförderer.
"Ich habe um 7.15 Uhr einen unserer Fahrer anrufen wollen und zufällig die falsche Nummer gewählt, damit habe ich den Fahrer aufgeweckt", schilderte der steirische Unternehmer. Der Lkw-Lenker hat daraufhin eine Runde um sein Fahrzeug gehen wollen, als er plötzlich von einem mutmaßlichen Schlepper attackiert worden ist. Den ersten Angreifer hat der Mann noch erfolgreich abwehren können. Der Zweite hielt dem Mitte 50-Jährigen bereits einen Revolver an. Schließlich ist der Lkw-Fahrer nach eigenen Angaben von acht bis zehn Personen attackiert worden.
Diverse Prellungen
Der Lenker hat dabei Prellungen im Gesicht, in
der Nierengegend sowie im Bereich der Knöchel und eine Platzwunde am Kopf
erlitten. Nach einem kurzem Aufenthalt im Krankenhaus konnte er jedoch
selbst die Heimreise antreten. "Der Fahrer ist derzeit im Krankenstand",
sagte der Chef der steirischen Firma. Dem Mitarbeiter gehe es nicht sehr gut.
Vermutlich dürften die Flüchtlinge gehofft haben, dass der Lkw mit der Fähre vom etwa 30 Kilometer entfernt gelegenen Hafen nach Großbritannien übersetzen würde. Tatsächlich wollte der Sattelschlepper aber 150 Kilometer weiter ins französische Hinterland fahren. Die Geschleppten hätten das vermutlich nicht überlebt, mutmaßte Bauer.