Oberösterreich, Salzburg und Steiermark planen koordinierte Maßnahmen.
Lkw-Fahrverbote sollen nach Plänen der betroffenen Bundesländer das Salzkammergut künftig verkehrsmäßig entlasten. Oberösterreich plant ab Sommer zwei Strecken für Schwerverkehr von außerhalb zu sperren, Salzburg überlegt ähnlich Maßnahmen für internationalen Transit, auch in der Steiermark beschäftigt man sich bereits mit der Idee. Der oberösterreichische Verkehrslandesrat Hermann Kepplinger (S) verweist in diesem Zusammenhang auf positive Erfahrungen mit einem Lkw-Fahrverbot im Innviertel.
Lkw über 3,5 Tonnen
Das oberösterreichische Modell sieht vor, dass die B145 zwischen Bad Goisern und der Pötschenhöhe sowie der Koppenpass zwischen Obertraun und Koppenhöhe für Lkw über 3,5 Tonnen gesperrt werden. Ausgenommen sind Fahrzeuge mit Ziel und Quelle in einem fix definierten Umlandbereich, der auch ein Stück in die benachbarten Bundesländer hineinreicht. Das Verfahren bei der BH Gmunden dürfte noch bis März dauern, im Mai oder Juni könnte das Verbot dann in Kraft treten, erwartet man im Verkehrsressort.
In Salzburg werde an einem Lkw-Fahrverbot im Seengebiet zwischen Strobl und Koppl sowie im Ennstal zwischen Altenmarkt und Mandling gearbeitet, so Kepplinger. Die BH Liezen prüfe derzeit, welche Schritte man von steirischer Seite zu einem koordinierten Vorgehen aller drei Bundesländer setzen könnte. Die Grundidee ist, mit einzelnen "Pfropfen" - der Sperre eines kurzen Anschnitts - den Durchzugsverkehr weiträumig zu verringern.
Im Bezirk Braunau gebe es damit gute Erfahrungen, so Kepplinger: Dort ist seit 13. Dezember 2010 die B148 zwischen dem Grenzübergang Braunau und Altheim - eine Strecke mit 40 Prozent Transitanteil - für den Schwerverkehr gesperrt. Ausgenommen sind Fahrzeuge, die aus einem eng definierten Bereich kommen oder dorthin unterwegs sind. Auf den Verbindungen Passau-Linz oder Passau-Wels beispielsweise kann der Abschnitt nicht mehr als Abschneider genutzt werden. Innerhalb eines Monats hat die Polizei 331 Lastwagen kontrolliert, 107 Lenker wurden angezeigt oder mussten Sicherheitsleistungen hinterlegen, zog Kepplinger zufrieden eine erste Bilanz. "Weiters drehten 35 Lkw direkt am Grenzübergang um, als sie die Polizeikontrolle erblickten."
Lob gab es von den oberösterreichischen Grünen, die die Idee stets forciert haben: Mit dem Wegfall der "Transit-Brummis" sei ein wichtiges Ziel erreicht, so Verkehrssprecher Markus Reitsamer. "Unsere Beharrlichkeit hat sich ausgezahlt."