Steiermark
Millionenschäden nach Unwetter
22.07.2012
Sieben steirische Bezirke betroffen, 1.500 Helfer im Dauer-Einsatz, bis zu 100 Millionen Schaden.
Mehr als ein Dutzend verwüstete Ortschaften, weggerissene Straßen, zerstörte Häuser, Strom- und Trinkwasserversorgung unterbrochen, 250 evakuierte Personen und Schäden bis zu 100 Millionen – das ist die vorläufige Bilanz des Sintflutwochenendes in der Steiermark: „Zuerst hörten wir nur das dumpfe Grollen, dann kam die gewaltige, sieben Meter hohe Mure. Sie riss alles mit sich: Bäume, Felsen und schließlich unser Haus“, schildert geschockt Markus Tiffner (36), Angestellter aus St. Lorenzen in der Steiermark.
Den Ortsteil von Trieben hat es am schlimmsten erwischt: „Wie eine riesige Wand schoss Schlamm herein. Binnen Sekunden haben wir alles verloren“, klagt Tiffner.
60 bis 70 Häuser erfasste die Mure in St. Lorenzen.
Das Haus von Markus Tiffner und seiner Frau Manuela (34), ist meterhoch verschüttet: Felsenbrocken, Baumstämme, Geröll: „Wir konnten noch gar nicht unsere Habseligkeiten holen“, sagen sie zu ÖSTERREICH. Aufgeben will das Ehepaar dennoch nicht: „Wir helfen, unseren Ort wieder aufzubauen.“
1500 Helfer arbeiten bis zur totalen Erschöpfung.
300 Feuerwehrleute sind allein in St. Lorenzen im Einsatz. In der ganzen Steiermark schuften 1.500 Feuerwehrleute seit 72 Stunden. Obwohl die große Sintflut jetzt vorbei ist, arbeiten sie noch immer bis zur Erschöpfung. Unterstützt werden sie von seit Sonntag von 300 Bundesheersoldaten. Die Helden schaufeln Häuser frei. Caterpillar schieben den Schlamm von den Straßen.
Auch die beiden 16-jährigen Jungfeuerwehr-Helfer Max Haberl und Sandra Müller aus St. Lorenzen arbeiten mit. Ihr erster großer Einsatz: „Es ist viel ärger, als wir es uns vorgestellt haben.“ Im Dauereinsatz auch Hans-Jörg Böck, Chef der Feuerwehr St. Lorenzen. Er ist müde, das Leid lastet auf ihm.