55-Jährige wurde mit Messer schwer verletzt.
Eggersdorf. Nach einem Überfall auf eine 55-Jährige am Donnerstag in einem Einfamilienhaus in Eggersdorf östlich von Graz hat die Polizei zwei Tatverdächtige festgenommen. Die Frau hatte am Nachmittag im Haus ihrer Tochter auf die Enkelin (3) aufgepasst, als sie Opfer einer Home Invasion wurde. Dabei wurde die Großmutter mit zwei Messern schwer verletzt. Die Männer legten bisher kein Geständnis ab, die Ermittlungen seien am Laufen, teilte die Landespolizeidirektion am Freitag mit.
Die 55-Jährige aus dem burgenländischen Bezirk Oberwart hatte den ganzen Donnerstag ihre Enkeltochter beaufsichtigt. Plötzlich betraten gegen 13.00 Uhr die zwei vorerst unbekannten Männer das etwas abgelegene Einfamilienhaus in Eggersdorf bei Graz (Bezirk Graz-Umgebung) und griffen die Frau an. Dabei fügten sie ihr mit zwei Messern mehrere schwere Stichverletzungen am Rücken zu. Dann ließen sie ihr Opfer einfach liegen und durchwühlten "massiv" sämtliche Räume nach Wertgegenständen, sagt ein Polizist. Nach einer Weile flüchteten sie samt Beute - ein Tresor mit einer kleinen Bargeldsumme - mit dem Pkw des Opfers.
Die 55-Jährige konnte noch selbst Angehörige verständigen, welche sofort die Rettungskräfte alarmierten. Die Frau wurde vom ÖAMTC-Rettungshubschrauber Christophorus 12 ins LKH Graz geflogen und notoperiert. Letzten Informationen zufolge war ihr Gesundheitszustand stabil. Eine Einvernahme war vorerst nicht möglich. Die Enkelin blieb unverletzt.
Hubschrauber war im Einsatz
Unmittelbar nach der Tat wurde eine Alarmfahndung nach den geflüchteten Tätern eingeleitet. Dabei standen neben etlichen Polizei-Streifen auch ein Hubschrauber des Innenministeriums sowie Einsatzkräfte der erst kürzlich aktivierten Schnellen Reaktionskräfte (SRK) im Einsatz. Bereits kurz nach 14.00 Uhr entdeckten Beamte etwa zehn Kilometer vom Tatort entfernt den entwendeten Pkw der Frau. Polizisten der Bereitschaftseinheit Steiermark (BE) schnappten in der Folge einen zu Fuß flüchtenden Mann. Der 49-jährige Österreicher aus dem oststeirischen Bezirk Weiz verweigerte bei seiner Einvernahme durch die Ermittler der Raubgruppe des Landeskriminalamtes bisher die Aussage.
Weitere Ermittlungen am Donnerstagnachmittag führten die Kriminalisten zu einem gebürtigen Steirer (44), ebenfalls aus dem Bezirk Weiz. Polizisten nahmen ihn am Freitag in der Früh im Raum Laßnitzhöhe in seinem Fahrzeug fest. Beide stritten die Tat ab. "Sie haben sich bisher wenig geäußert", sagte ein Polizist zur APA. Gesichert dürfte sein, dass sich die beiden schon vor der Tat kannten. Die beiden Messer wurden sichergestellt, es muss noch geklärt werden, ob die Männer sie mitbrachten oder welche aus dem Haus verwendeten. Die Räuber haben mit voller Wucht zugestochen: Bei einem Messer war eine Klinge abgebrochen und konnte erst bei der Operation entfernt werden. Der Tresor wurde bisher nicht gefunden.
Die beiden mutmaßlichen Täter werden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert. Die genauen Hintergründe der Tat müssen noch ermittelt werden, hieß es. Erkenntnisgewinn erhoffe man sich von der Befragung des Opfers, was aber warten müsse.