KAGes-Chef machte umstrittene Aussagen

Noch nicht geimpfter Krankenanstalten-Chef zurückgetreten

20.11.2021

Rücktrittsforderungen Anfang des Jahres nach umstrittenen Aussagen zur Corona-Impfung.

Zur Vollversion des Artikels
© APA/ERWIN SCHERIAU
Zur Vollversion des Artikels

Graz. Der Vorstandsvorsitzende der Steiermärkischen Krankenanstalt (KAGes), Karlheinz Tscheliessnigg, hat am Samstag seinen Rückzug gegenüber Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) bekanntgegeben. Wie die KAGes in einer Aussendung schrieb, erfolge der Rücktritt zum 1. Dezember. Tscheliessnigg war seit Frühjahr 2013 KAGes-Chef. Ob sein Rücktritt etwas mit seinen umstrittenen Äußerungen zur Impfung zu tun hat, blieb unklar. Diese hatten bereits zu Rücktrittsforderungen geführt.

Im Jänner hatte die steirische Grünen-Chefin Sandra Krautwaschl die Abberufung von Tscheliessnigg gefordert, sollte dieser nicht seine Aussagen von der "kaum geprüften" Coronaimpfung zurücknehmen. Diese hatte er in einem Brief an die rund 19.000 Mitarbeitenden der KAGes vor Weihnachten 2020 getätigt. In der steirischen Samstagausgabe der "Kleine Zeitung" wurde Tscheliessnigg nun mit den Worten zitiert, dass er dabei sei, sich impfen zu lassen. Würden die Totimpfstoffe nicht rechtzeitig zugelassen, würde er noch heuer einen mRNA-Impfstoff nehmen. Der Wissenstand sei heute ein anderer als zum Zeitpunkt seiner Aussagen, weswegen er die damalige Kritik nach wie vor nicht verstehe. Den Lockdown ab Montag halte er sogar für zu kurz, der müsse länger dauern, um Spitäler und Intensivstationen zu entlasten. Zur Impfpflicht sagte er wenig. Man brauche eine höhere Impfquote, gleichzeitig warnte er vor einer Spaltung der Gesellschaft.

 Gesundheitslandesrätin verwies auf Differenzen

Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) dankte dem langjährigen KAGes-Chef in einer Aussendung des Landes, verwies aber auch auf Differenzen: "Wir haben große und wegweisende Projekte gemeinsam auf den Weg gebracht und sind uns gegenseitig stets mit Respekt und Wohlwollen, auch wenn wir unterschiedliche Standpunkte einnahmen, begegnet." Die Nachfolge werde man bis zum 1. Dezember klären. Schützenhöfer dankte ebenso und bezeichnete Tscheliessnigg, der im Dezember 75 Jahre alt wird, als beste Wahl für die Führung der KAGes.

Zur Vollversion des Artikels