Sammlersucht

Oldtimer aus Leidenschaft gestohlen

02.06.2009

Am Tag ist er ein liebevoller Familienvater, in der Nacht erwacht die Sucht. Der Drang zu Oldtimern trieb einen Steirer zu unglaublichen Einbrüchen. Im Jänner stahl er acht Objekte im Wert von 40.000 Euro .

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„Ich wollte diese Oldtimer einfach für mich haben. Weil ich sie mir aber niemals hätte leisten können, habe ich sie gestohlen“, gestand Andreas J. (43) Ermittlern des Landeskriminalamtes. Der diebische Steirer brach im Jänner 2009 zwei Mal in das Wirtschaftsgebäude eines 60-Jährigen im Krumegg ein und klaute insgesamt acht wertvolle Oldtimer. Darunter eine zweisitzige Vespa I 124, zwei Motorräder Puch 250 TF, Baujahr 1952 und ein Motorrad Puch 150 TL, Baujahr 1951. Der Schaden betrug rund 40.000 Euro.

Verwirrspiel
„J. versuchte uns auf eine falsche Fährte zu locken, indem er ein Kennzeichen, dass er zuvor in Oberösterreich gestohlen hatte, am Tatort liegen ließ“, schüttelt ein Kriminalbeamter den Kopf. Doch nicht genug: „Der 43-Jährige beauftragte außerdem eine Entrümpelungsfirma, die das Anwesen des Opfers räumen sollte. Dies geschah nur deswegen nicht, da J. angab, bereits auf dem Weg nach Amerika zu sein und bei der Räumung daher nicht anwesend sein konnte“, erzählt der Fahnder.

Verkauft
Nun konnte der Räuber ausfindig gemacht werden. Die Exekutive kam dem Mann durch ein Zeitungsinserat auf die Spur. „Darin bot er Teile seiner Beute zum Verkauf an“, so ein Polizist gegenüber ÖSTERREICH. Außerdem wurde in Sammlerkreisen ermittelt. „Schließlich fanden wir in einer Garage bei Wildon einige der gestohlenen Motorräder“, berichtet der Kriminalbeamte.

„Sammelleidenschaft“
Bei der Einvernahme legte J. ein umfassendes Geständnis ab. „Der Täter ist im Grunde ein anständiger Mann, geht einer geregelten Arbeit nach und ist ein liebevoller Familienvater“, beschreiben die Kriminalisten Andreas J. Warum dann aber die Einbrüche? „Aus übertriebener Sammelleidenschaft. Der 43-Jährige legt in diesem Bezug schon ein Suchtverhalten an den Tag“, erklärt die Polizei. „Ich bereue sehr, was ich getan habe“, beteuert der krankhafte Sammler. Er wolle „alles wieder gut machen“. Daher übergab J. sämtliche Oldtimer dem rechtsmäßigen Besitzer zurück. Der 43-Jährige, er ist unbescholten, wurde auf freiem Fuß angezeigt.

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