In einem Zweifamilienhaus am Rainwiesenbach griff der Großvater plötzlich zur Waffe. Und schoss um sich.
Stmk. Zum blutigen Familiendrama mit zwei Toten kam es Donnerstagvormittag im Ortsteil Fluttendorf bei Mooskirchen: Kurz vor 11 Uhr wurde über den Notruf Anzeige erstattet, dass in einem Wohnhaus nächst der Südautobahn mehrere Schüsse gefallen sein sollen.
Noch bevor regionale Polizeikräfte mit Unterstützung der Spezialeinheit Cobra vor Ort kamen, war schon klar, dass es mindestens ein Todesopfer, nämlich Hanspeter G., den Schwiegersohn des mutmaßlichen 89-jährigen Schützen, Heinrich S., den alle nur „Willi“ nannten, gibt.
Und dass der Rest der Familie – die Lebensgefährtin des Seniors, seine Tochter sowie die Enkelsöhne und möglicherweise deren Freundinnen – sich vor dem Amok laufenden Opa versteckten.
Die Polizei bestätigt, dass es mindestens vier Personen waren, die sich im Keller in Sicherheit bringen konnten und die später aus der Gefahrenzone gebracht und gerettet werden konnten.
Tragödie vor geplanter Hochzeit am Samstag
Fabrik. Kräfte der Bereitschaftseinheit und der Schnellen Interventionsgruppe sorgten für Absperrmaßnahmen, in einer nahen Geflügel- und Wildfabrik wurde die Einsatzzentrale installiert, auch ein Verhandlungsteam stand bereit, allerdings konnte kein Kontakt mehr zu dem Todesschützen aufgebaut werden – der pensionierte Baggerfahrer, passionierte Jäger und Kameradschaftsbündler tötete sich selbst und wurde gegen 14.30 Uhr erschossen aufgefunden.
Warum der „Willi“, der im Ort hoch respektiert war, an diesem Tag in Blutrausch geriet, ist noch völlig unklar – ein Zusammenhang mit einer geplanten Hochzeit eines seiner Enkel am kommenden Samstag (die nun abgesagt wurde) wird eher ausgeschlossen. Bürgermeister Engelbert Huber zu ÖSTERREICH „Es gab keinerlei Hinweise auf einen Streit oder dass irgendetwas nicht gestimmt hätte. Wir sind alle geschockt.“ Es gilt die Unschuldsvermutung. (kor)