Drama in der Südsteiermark: Der 83-Jährige schoss sich nach der Ermordung seiner Frau anschließend selbst in den Mund, überlebte aber.
Ein 83-jähriger Pensionist hat am Samstag in der Südsteiermark seine bettlägerige Ehefrau im Alter von 81 Jahren erschossen und anschließend versucht, sich selbst das Leben zu nehmen. Der mutmaßliche Täter überlebte den Schuss in den eigenen Mund und wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Sein Sohn und Enkelkind hatten die Tragödie entdeckt, als sie die Großeltern besuchen wollten, so Chefermittler Anton Kiesl vom Landeskriminalamt Steiermark.
Die Tat hatte der Mann aus Straß (Bezirk Leibnitz) genau geplant. "Er war ein hundertprozentiger Perfektionist und hat sogar schon im Vorhinein das Begräbnis bestellt und diverse Versicherungen gekündigt," erklärte Kiesl. Danach beschrieb der Pensionist detailgenau den geplanten Mord und Selbstmord in einem Abschiedsbrief. Den fanden die Beamten im Wohnhaus des Paares. Der Chefermittler meinte, dass der 83-jährige "irre Anwandlungen" gehabt haben muss.
Tat alleine geplant?
Unklar sei bisher, ob die Ehefrau mit dem
Plan ihres Gatten einverstanden war. Laut Polizei gelte der Mann als sehr
dominant. In dem Brief habe der Pensionist zwar geschrieben, dass sie sich
wegen ihrer körperlichen Beschwerden und Leiden geeinigt hätten, ihrem Leben
ein Ende zu setzen, doch es sei auch nicht auszuschließen, dass er die Tat
in Wahrheit allein geplant hat. In jedem Fall sei die 81-Jährige seit
Weihnachten bettlägerig gewesen und habe schon länger über starke Schmerzen
bei Bewegungen geklagt. Ihr Mann habe zwar schon ein Krebsleiden sowie einen
Schlaganfall hinter sich, aber eine akute Erkrankung lag laut Kiesl nicht
vor.
Bereits Freitagabend oder Samstagmorgen setzte der Südsteirer dann seinen Plan in die Tat um. Er schoss mit seiner Pistole auf seine Gattin und anschließend auf sich selbst. Kurz darauf dürften dann der Sohn und das Enkelkind - wie mit den Großeltern zuvor vereinbart - zu Besuch gekommen sein. Sie entdeckten die Bluttat und riefen einen Arzt. Dieser konnte der 81-Jährigen nicht mehr helfen, aber der Pensionist wurde ins LKH Wagna gebracht und dann weiter in das LKH Graz. Kiesl meinte, dass er zwar schwer verletzt sei, aber nicht in Lebensgefahr schwebe. Eine erste Einvernahme sei frühestens am Sonntag möglich.