Die Einvernahme des Mannes, der am Samstag seine Frau erschossen hatte, könnte sich um Wochen verzögern. Der Gesundheitszustand des 83-Jährigen hat sich verschlechtert.
Nach der Familientragödie von Samstag, bei der ein 83-jähriger Pensionist seine Ehefrau erschossen und anschließend versucht hatte, sich selbst das Leben zu nehmen, hat sich der Gesundheitszustand des mutmaßlichen Täters verschlechtert. Laut Chefermittler Anton Kiesl vom Landeskriminalamt Steiermark schwebe der Mann aus Straß (Bezirk Leibnitz) in Lebensgefahr.
Tötung auf Verlangen?
Der Südsteirer hatte sich mit der
Pistole, mit der er offensichtlich bereits am Freitag seine bettlägerige
Ehefrau getötet hatte, in den Mund geschossen. Das Projektil zertrümmerte
den Kiefer und blieb laut Kiesl im Zungenboden stecken. Die Ärzte im LKH
Graz kämpfen gegen Schwellungen im Bereich der Atemwege und wissen nicht,
wann sie den Patienten operieren können. Möglicherweise könnte der
83-Jährige noch Wochen nicht gesprochen werden.
Indessen könnte der anfangs vermutete Mord - wie in den Abschiedsbriefen beschrieben - auch eine Tötung auf Verlangen gewesen sein. Oberflächliche Schnittwunden am Hals der Ehefrau deuten darauf hin, dass sie sich selbst das Leben nehmen wollte und ihr Gatte den Schmerzen, die sie nach dem Versuch hatte, ein Ende setzen wollte. Das beschreibe er laut Kiesl auch in den Briefen. Aber auch der Pensionist könnte ihr die Schnitte zugefügt haben. Die Polizei ermittelt weiter.