5 Angestellte

Pflegeheim-Skandal mit 18 Toten: Urteil gegen fünf Angestellte erwartet

26.06.2024

Der Prozess rund um das steirische Pflegeheim, in welchem der Coronavirus außer Kontrolle geriet, ging gestern ins Finale. 

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© APA/Erwin Scheriau
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Das Pflegeheim im obersteirischen St. Lorenzen im Mürztal hat sich in der Corona-Zeit einen traurigen Namen gemacht. 18 Menschen starben an Covid19, etliche weitere Bewohner waren erkrankt. Das Bundesheer musste damals wegen Personalmangels zum Teil das Heim übernehmen.

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Fünf großteils leitende Angestellte mussten sich in dem fast einjährigen Prozess mit Unterbrechungen vor dem Landesgericht Leoben wegen vorsätzlicher Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten verantworten. Schuldig fühlte sich keiner von ihnen, zwei verweigerten gar die Aussage. Am letzten Prozesstag, am Mittwoch, kam der Gutachter in dem Fall zu Wort. 

Vorwurf: Unterlassung von Schutzmaßnahmen

Den Beschuldigten wird vorgeworfen, dass sie "teils durch Unterlassung von Schutzmaßnahmen, teils durch Erteilung von Weisungen, dass nicht mehr zwischen positiv auf SARS-CoV-2 und negativ auf SARS-CoV-2 getesteten Bewohnern unterschieden werde", Handlungen begangen hätten, die zur Verbreitung der ansteckenden Krankheit geführt haben sollen.

Einer der Verteidiger gab den Medien die Schuld an dem Prozess. "Durch die Medien wird Druck erzeugt, deswegen sitzen wir hier". Er sei überzeugt, "der wahre Grund, warum wir hier sind, ist, dass wir Corona medial aufarbeiten". Dass so viele Menschen in dem Heim gestorben seien, habe verschiedene Ursachen, aber die Schuld bei den Angeklagten zu suchen, sei "extrem falsch". Die Anwältin der Pflegedienstleiterin sah ihre Mandantin als "Bauernopfer", da sie nicht die Kompetenz gehabt hätte, etwas zu ändern.

Seit Mai 2023 läuft der Prozess, allerdings immer wieder mit großen Unterbrechungen. Sofern keine neue Beweisanträge gestellt oder bewilligt werden, könnte es am Mittwoch nach mehr als einem Jahr Verhandlung ein Urteil geben.

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