Nun wurden erste Details zum schrecklichen Vorfall in Graz bekannt, bei dem ein Polizist von seinem Ausbildner erschossen worden ist.
Nach dem tödlichen Schuss bei einer Polizei-Übung Mittwochabend im Keller der Landespolizeidirektion Steiermark wurden bereits Donnerstagfrüh Details zum Hergang bekannt. Eine Gruppe von fünf Bereitschaftspolizisten beschloss nach dem Mittagessen, eine Spontan-Übung abzuhalten. Dabei tauschte der 39-Jährige Ausbildner und Übungsleiter zwar die Waffen samt Holster der vier Gruppenmitglieder gegen Übungswaffen (Rotwaffen) aus, vergaß jedoch auf seine eigene.
Anschließend zeigte der 39-Jährige in einem Gang vor, was zu tun ist, wenn die Gruppe hintereinander geht und nach einem gefährlichen Täter sucht. Er wollte demonstrieren, dass der Kollege in der Mitte in einer gefährdeten Position ist, zog seine Waffe und schoss dem 27-Jährigen aus kurzer Distanz in den Rücken. Der Ausbildner war der Meinung, er selbst hätte auch eine Rotwaffe in seinem Holster - doch es war keine Übungswaffe. Statt dem Klicken löste sich ein Schuss, der getroffene Polizist stürzte zu Boden. Das Projektil traf offenbar eine lebenswichtige Ader, daher war der junge Kollege nicht mehr zu retten.
Die Angaben des 39-Jährigen, der noch Mittwochabend vernommen wurde, stimmen mit der bisher vorliegenden Spurenlage überein. Er gestand auch, den Abzug gedrückt zu haben. Seine Waffe war auch die einzige in der gesamten Übungssituation, die scharf war. Laut Staatsanwaltschaft bestehe daher "kein Zweifel" mehr am Hergang. Der getötete 27-jährige Kollege kommt aus dem Bezirk Voitsberg, war ledig und hat keine Kinder.