Steiermark

Private Kirche als Dank für ein Wunder

04.07.2009

Eine Steirerin versprach dem Herrgott für die Rettung ihres Sohnes eine Kirche. Sie sparte 28 Jahre lang. Jetzt löst sie ihr Versprechen ein.

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Schlagzeilen über die Landesgrenzen hinaus sind Monika Friedl (59) aus Unterlamm bei Feldbach am 8. August sicher. Denn an diesem Samstag wird ihre private Basilika eingeweiht.

Sohn Gilbert war bei Geburt schwer krank
Die nunmehr 59-jährige Steirerin erlebte 1977 den Albtraum aller Mütter. Ihr drittes Kind, Sohn Gilbert, kam schwer krank zur Welt. Der Bub litt an einem offenen Rücken und war zu jener Zeit durch sein Leiden in Lebensgefahr. Er konnte durch die heimtückische Krankheit weder sitzen noch stehen oder gehen. Doch Monika Friedl gab nicht auf.

In unzähligen Gebeten und Zwiegesprächen mit Gott fragte die verzweifelte Mutter immer wieder: „Herrgott, warum? Ich habe nie etwas Böses getan.“ Eines Nachts träumte Monika Friedl dann, dass ihr Gilbert auf seinen eigenen Beinen auf sie zugehen würde. Die Familie tat ihre Vision als Spinnerei ab. Doch die junge Mutter fasste einen Plan: „Wenn der Traum wahr wird, baue ich eine Gedenkstätte.“

Das Wunder geschah an einem Christtag
Zu Weihnachten im Jahr 1980 geschah, was niemand für möglich gehalten hatte. Monika Friedl bereitete in der Küche alles für die Feierlichkeiten vor. Plötzlich stand der dreieinhalbjährige Bub auf und stolperte auf seine Mutter zu: „Mama schau her, ich kann gehen.“ Der Traum der leidgeprüften Mutter hatte sich auf wundersame Weise erfüllt. Gilbert ist zwar heute noch zumeist auf seinen Rollstuhl angewiesen – aber er lebt.

Seit diesem Erlebnis war die religiöse Steirerin fest entschlossen, ihr Versprechen vor Gott auch einzulösen. Das ursprünglich geplante Marterl wird nun etwas größer. In Unterlamm entsteht seit 1. Mai eine Miniaturausgabe der Basilika Mariatrost – eine der berühmtesten Wallfahrtskirchen der Steiermark. Monika Friedl verzichtete 28 Jahre lang auf jeden Luxus (wie etwa Urlaube) und sparte sich so ihre eigene private Kirche vom Mund ab. Die ganze Familie und viele Helfer werken an der Fertigstellung des Gottes­hauses.

Der Grazer Diözesan­bischof Egon Kapellari persönlich soll im August die Einweihung der Gedenkstätte vornehmen.

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